Saarbrücken - Das Saarbrücker Max Ophüls Filmfestival richtet zur 30. Auflage erstmals einen Wettbewerb nur für Dokumentarfilme aus. Die neue Sparte solle dem Genre gerecht werden, das bisher mit Spielfilmen konkurrieren musste, sagte die künstlerische Leitern Gabriella Bandel am Donnerstag in Saarbrücken. Zwar habe es bereits einen Preis für Dokumentarfilme gegeben, doch die wachsende Zahl von Einreichungen zeige, dass es einen Bedarf neben den Wettbewerben für Kurz- und Langfilme sowie den mittellangen Filmen gebe.

Das einwöchige Festival startet am 26. Jänner. Der Wettbewerb um den Max Ophüls Preis gilt als eines der wichtigsten Foren für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm. Insgesamt sind 130 Langfilme eingereicht worden, eine Jury wählte für den wichtigsten Wettbewerb 15 Produktionen aus. Davon stammen acht aus Deutschland, fünf aus Österreich und zwei aus der Schweiz. Insgesamt sieben Langfilme werden auf dem Festival ihre Uraufführung, drei ihre deutsche Erstaufführung feiern. Aus rund 400 eingereichten Kurzfilmen werden ebenfalls 15 um einen Preis ins Rennen gehen. Im Wettbewerb der mittellangen Filme werden elf Werke zu sehen sein, neun Dokumentarfilme starten in dem neuen Wettbewerb. In der Festival-Jury sitzen neben Schauspieler Ulrich Noethen die Journalistin Christiane Peitz, die Produzentin Gloria Burkert, die Filmagentin Uschi Keil und der Vorjahresgewinner des Max Ophüls Preises, Regisseur André Erkau.

"Die Themenvielfalt ist groß", sagte Bandel. "Vom sperrigen Epos bis zu leichten Liebesfilmen ist alles vertreten." Seit längerem sei aber bei den jungen Filmemachern ein Trend zu sehr persönlichen Geschichten zu beobachten, auch werde die technische Umsetzung der Produktionen von Jahr zu Jahr professioneller, sagte Bandel. Die Stadt hatte das Festival 1980 gegründet und nach dem Saarbrücker Regisseur Max Ophüls (1902-1957) benannt. Der Wettbewerb war für Filmemacher wie Wolfgang Becker ("Good Bye, Lenin"), Doris Dörrie ("Männer") oder Schauspieler wie Til Schweiger ein Sprungbrett. (APA/dpa)