Wien  - Durchschnittlich beträgt der Bedarf hierzulande 1,6 Millionen Liter Wasser pro Person und Jahr, geht aus dem "Living Planet Report 2008" des WWF hervor, der am Donnerstag präsentiert wurde.Der durchschnittlicher Österreicher verbraucht damit um ein Drittel mehr Wasser als der Durchschnitt der Weltbevölkerung.

Indirekt über Importgüter konsumiert

Der größere Teil des Problems ist importiert: Auch durch den Konsum von Importgütern steigt der Wasser-Fußabdruck, warnte der WWF. Mit mehr als einer Million Liter pro Person und Jahr macht dieser Import 63 Prozent des gesamten Wasserverbrauches von Österreich aus. "Damit liegen wir mehr als das Fünffache über dem globalen Durchschnitt", kritisiert der WWF-Experte Christoph Buksnowitz. Mehr als zwei Drittel des österreichischen Wasserverbrauches findet somit nicht im Land statt, sondern wird indirekt über Importgüter konsumiert.

In den Herkunftsländern kann trotzdem Wassermangel herrschen, z.B. die Baumwollproduktion im Einzugsgebiet des nahezu ausgetrockneten Aralsees. "Im externen Wasser-Fußabdruck liegt die besondere Herausforderung für ein wasserreiches Land wie Österreich", betont Buksnowitz. "Mögliche ökologische, wirtschaftliche und soziale Kosten für die exportierenden Länder werden oft übersehen."

Fleischproduktion ist Wasserintensiv

Die Produktion von Fleisch, Milch, Leder wird besonders kritisch beurteilt. Diese macht weltweit knapp ein Viertel des weltweiten Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft aus. Für jedes Kilogramm Rindfleisch werden 15.500 Liter verbraucht, so der WWF. Dazu kommt ein hoher CO2-Ausstoß bei der Produktion und die Zerstörung von Tropenwäldern zur Gewinnung von Weideflächen.

Weltweit betrachtet gilt Wasser laut WWF nicht als knappe Ressource.  Etwa 50 Länder seien mit Versorgungsproblemen konfrontiert. (APA)