"Corinne Muster hat im Jahr 2007 ihre Matura gemacht und möchte gerne an der ETH theoretische Physik studieren. Corinne ist pfiffig, hat immer erstklassige Noten in der Schule gehabt und weiß genau, was sie die nächsten Jahre erreichen will." Corinne ist ein Musterbeispiel der Schweizer Plattform studienaktie.org. Der "Verein zur Förderung und Ermöglichung von Bildung" will Studierwillige an Förderungswillige vermitteln. Investoren erwerben mit Studienaktien von erfolgversprechenden jungen Leuten einen Anteil ihres zukünftigen Gehaltes. Hat der "Bildungsaspirat" sein Studium abgeschlossen, tauscht der "Bildungsinvestor" die Aktien gegen Cash.
Geldgeber strengen sich an
Florian Lucke, BWL-Student an der Zeppelin University in Friedrichshafen, hat über den Schweizer Verein bereits vier Bildungsinvestoren gefunden. spiegel.de hat er erzählt, dass man ihm bereits 8.500 Euro geliehen hat. Entwickelt sich Luckes Karriere nach Plan, erhalten die Investoren einmalig einen Anteil des Jahresgehalts, das er zu einem vereinbarten Zeitpunkt verdient. Es ist zudem ausgemacht, dass die Investoren mindestens ihr Startkapital wiederbekommen sollen. Je besser Luckes Karriere, desto höher der Gewinn. "Deshalb werden sich die Geldgeber anstrengen, ihn mit gutem Rat und Kontakten zu unterstützen", sagt Lars Stein, 29, der Studienaktie.org vor zwei Jahren gegründet hat. (red/derStandard.at, 18. Dezember 2008)