Moskau  - In Russland haben nach dem Föderationsrat und der Duma auch alle 83 Regionalparlamente der Amtszeitverlängerung des russischen Präsidenten von vier auf sechs Jahre zugestimmt. Das teilte ein Sprecher des Föderationsrats in Moskau am Donnerstag der Agentur Interfax mit. Der nicht unumstrittenen Verfassungsänderung muss nun noch Kreml-Chef Dmitri Medwedew zustimmen, der allerdings die Verlängerung selbst vor sechs Wochen vorgeschlagen hatte. Die Änderungen könnten Spekulationen zufolge Teil eines Plans sein, mit dem Medwedews Vorgänger Wladimir Putin vorzeitig ins Amt zurückkehrt. Regulär finden Präsidentenwahlen in Russland erst 2012 statt.

Die regionalen Vertretungen billigten auch eine Verlängerung der Legislaturperiode des Parlaments von vier auf fünf Jahre. Die Opposition kritisiert die Verfassungsänderungen als undemokratisch und wirft dem Tandem Putin-Medwedew vor, sich einen "Machterhalt nach Vorbild zentralasiatischer Diktaturen" zu sichern. Die Initiative hatte der Zustimmung von nur zwei Dritteln der Regionalparlamente benötigt, jedoch stimmten alle 83 Vertretungen dafür. Da dort die von Putin geleitete Partei Geeintes Russland die Mehrheit hat, galt eine Billigung von vornherein als sicher. Dem Gesetz nach haben Kritiker der Änderungen nun gut eine Woche Zeit, gegen die Abstimmung der Regionalparlamente "begründeten Widerspruch" einzulegen. (APA/dpa)