Kabul - Bei Gefechten im Süden Afghanistans sind mindestens neun Kämpfer der radikal-islamischen Taliban getötet worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, attackierten Aufständische in der Provinz Helmand einen Kontrollposten der Sicherheitskräfte. Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF eilten zum Tatort und erwiederten das Feuer. Über Opfer bei den Sicherheitskräften ist nichts bekannt.

Die Taliban bekannten sich im Internet zu dem Angriff. In der Erklärung heißt es, "19 britische Soldaten" seien getötet oder verletzt worden. Angaben der Taliban gelten jedoch als stark übertrieben und haben sich oft auch als gänzlich falsch herausgestellt. Der Süden Afghanistans gilt als Taliban-Hochburg.

Die Zahl der Anschläge und Entführungen in Afghanistan hat sich laut US-Angaben 2008 etwa verdoppelt. Die Zahl der Bombenanschläge sei von etwa 1.000 im vergangenen Jahr auf etwa 2.000 2008 gestiegen, sagte der US-Botschafter in Kabul, William Wood, am Dienstag. Die Zahl der Entführungen nahm von etwa 150 auf etwa 300 zu. Für das kommende Jahr rechnen Beobachter mit einem weiteren Anstieg der Gewalt. Die USA wollen 2009 weitere 30.000 Soldaten nach Afghanistan schicken.

Wood bezeichnete 2008 als "gutes, aber auch hartes Jahr". Fortschritte habe es im Kampf gegen die Drogenproduktion gegeben: So sei der Anbau von Opium um fast 20 Prozent zurückgegangen. (APA/dpa)