München - Der schwer angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) plant nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" einen radikalen Stellenabbau. Konzernweit wolle die Bank rund ein Drittel der gut 1.800 Stellen abbauen, berichtete das Magazin ohne Angabe von Quellen. Zudem liefen Gespräche mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) über mögliche weitere Stützungsmaßnahmen. Ein HRE-Sprecher wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren. Angesichts der tiefen Krise hatte das Unternehmen aber bereits ein Programm zur Neuausrichtung und Restrukturierung angekündigt.

In dem Bericht hieß es, nach einer bereits zugesagten Liquiditätsgarantie von 30 Mrd. Euro sei unter anderem eine Variante im Gespräch, wonach die schwer angeschlagene Irland-Tochter Depfa komplett vom SoFFin übernommen würde. Dagegen habe sich allerdings politischer Widerstand formiert. Die Lasten würden zu sehr auf Kosten der Steuerzahler und zugunsten der Altaktionäre verteilt, heiße es in SoFFin-Kreisen. Ein möglicher Gegenvorschlag solle von Bundesbankchef Axel Weber kommen. Um den deutschen Pfandbriefmarkt zu sichern, sollten die verbleibenden Spezialfinanzierer entweder bei einer Universalbank angedockt oder zu einer einzigen großen Pfandbriefbank verschmolzen werden, berichtete der "Spiegel".

Milliardenbelastungen aus der Finanzkrise hatten den Immobilienfinanzierer in die Existenzkrise gebracht, er ist auf massive Unterstützung aus dem Banken-Rettungsfonds des Bundes angewiesen. Zuletzt sorgte eine Razzia bei der HRE für Schlagzeilen, von der frühere und noch amtierende Vorstände des Unternehmens sowie der frühere Aufsichtsratsvorsitzende betroffen war. (APA/dpa)