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Der frühere deutsche RAF-Terrorist Christian Klar ist nach 26 Jahren Haft wieder auf freiem Fuß. Der 56-Jährige wurde am Freitagmorgen aus dem Gefängnis in Bruchsal bei Karlsruhe entlassen.

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Klar (links oben) saß seit 1985 - und damit länger als jedes andere RAF-Mitglied - wegen neunfachen Mordes im Gefängnis. 1992 kam eine weitere Verurteilung hinzu.

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Der deutschen Rote Armee Fraktion sind mehr als 30 Menschen zum Opfer gefallen. Die "erste Generation" richtete ihre Gewalttaten bis 1972 aus Protest gegen den Vietnamkrieg vor allem gegen amerikanische Einrichtungen.

Die "zweite Generation" setzte die Terrorserie als bewaffneten Kampf gegen das "imperialistische System" fort. Als Anführer gelten Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt.

Bild: Attentat auf Generalbundesanwalt Buback am 7. April 1977 in Karlsruhe.

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In der deutschen Öffentlichkeit hatte die Entlassungsentscheidung zu heftigen Kontroversen geführt.

"Wer so brutal und menschenverachtend gegen andere gehandelt hat, dem nimmt man sowieso keine Reue ab", sagte der Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer der dpa am Freitag.

Schleyer (Bild) wurde am 5. September 1977 von Terroristen der RAF entführt und sechs Wochen später ermordet.

 

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Als 1977 die Freipressung von Gesinnungsgenossen durch die Entführung von Schleyer und einer Lufthansa-Maschine nicht gelang, begingen drei Terroristen im Gefängnis Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Andreas Baader und Jan-Carl Raspe erschossen sich, die Baader-Freundin Gudrun Ensslin erhängte sich.

Danach formierte sich die "dritte Generation" der RAF mit einer gut abgeschotteten und namentlich kaum bekannten "Kommandoebene". (APA/derStandard.at)

dpa