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Die zwei Sonnenfinsternisse werden bei uns nicht beobachtbar sein.

Foto: AP/Joel Ryan

Wien - Im "Astronomiejahr 2009" werden relativ wenige kosmische Spektakel von Österreich aus sichtbar sein. Eine ringförmige Sonnenfinsternis am 26. Jänner und eine totale Sonnenfinsternis am 22. Juli sind bei uns nicht zu sehen (sie werden v.a. über Asien und dem Pazifik sichtbar sein). Mondfinsternisse ereignen sich weltweit vier, wobei die Ereignisse am 9. Februar, am 7. Juli und am 6. August über Österreich nicht frei sichtbar sind. Am 31. Dezember wird sich der Mond zwischen 19.16 und 21.30 Uhr um maximal acht Prozent seines Durchmessers verfinstern. Vielleicht können aber die zahlreichen Veranstaltungen in Österreich Astronomiebegeisterte etwas über den Spektakelmangel hinwegtrösten ...

Hintergrund

Das "Internationale Astronomiejahr" wurde von der UNO ausgerufen. 2009 jährt sich die erstmalige astronomische Verwendung von Teleskopen zum 400. Mal. "1609 blickte Galileo Galilei als einer der ersten mit einem Linsenfernrohr zum Himmel und entdeckte etwa, dass der Mond keine perfekte Kugel, sondern mit Bergen, Tälern und Kratern bedeckt ist. Er fand die vier größten Monde des Jupiter und konnte zeigen, dass die Milchstraße aus lauter Sternen besteht", erklärte der österreichische Koordinator des Astronomiejahrs, Thomas Posch, von der Universitätssternwarte Wien.

Auftakt

Der offizielle Auftakt für das "Astronomiejahr 2009" in Österreich geht am 20. Jänner ab 18 Uhr in der Aula der Wissenschaften in Wien-Innere Stadt über die Bühne. Auf dem Programm stehen die Uraufführung des Dramoletts "Kepler, Galilei und das Teleskop", eine Live-Schaltung zum Very Large Telescope (VLT) nach Chile, eine Podiumsdiskussion "Wie hat das Fernrohr unser Weltbild verändert?" sowie die Ausstellungen "400 Jahre Fernrohr" und "Kosmische Malerei".

Thematische Schwerpunkte des Astronomiejahrs widmen sich u.a. mit der weltweiten Aktion "Wieviele Sterne sehen wir noch?" der sogenannten Lichtverschmutzung, die den Astronomen zunehmend die Beobachtung schwer macht. Außerdem wollen Hobbyastronomen in der Aktion "Astronomie als Naturerleben" die Faszination des Sternenhimmels einer breiten Bevölkerung vermitteln.

Ringvorlesung

Die Ringvorlesung "Vom Big Bang zu bewohnbaren Welten" des Instituts für Astronomie der Uni Wien startet am 12. Jänner um 19 Uhr zum Thema "Die Europäische Südsternwarte" im Hauptgebäude der Universität Wien. Weiter geht es am 19. Jänner mit dem Thema "Kosmologie und das frühe Universum" und am 26. Jänner mit dem Vortrag "Der Wandel des astronomischen Weltbildes".

Wanderausstellung

Von 26. Jänner bis 24. April ist am Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz die Wanderausstellung "Im Feuer der Sonne" zu sehen. Die Schau wurde von Wissenschaftern der Uni und der Europäischen Weltraum-Agentur ESA zusammengestellt und durch Exponate von ÖAW-Instituten ergänzt. Zu sehen sind etwa Weltrauminstrumente und Modelle von Raumsonden. In Judenburg macht die ESA-Ausstellung vom 1. Mai bis zum 27 Juli Station, erweitert um eine Ausstellung des Raumfahrtmuseums Bruck/Mur mit Raumanzügen oder Gebrauchsgegenständen, die tatsächlich im All waren.

"Der Himmel verkündet es ..." ist ein Zitat aus Psalm 192 und gleichzeitig der Titel einer Ausstellung zu 1.000 Jahren Astronomiegeschichte in der Stiftsbibliothek Melk. Die Schau mit Exponaten aus der Handschriftensammlung des Stifts ist vom 28. März bis Jahresende zu sehen und wird von Vorträgen begleitet.

Eine besondere Veranstaltung steht am 20. September im Landestheater in Linz auf dem Programm. Im Rahmen der "Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas steht die Premiere der Oper "Kepler" von Philip Glass an, über den Astronomen Johannes Kepler, der von 1612 bis 1627 in Linz gelebt hat. (APA)