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Mirna Jukic.

Foto: APA/Diener

Frage: Frau Jukic, Sie und Ihr Bruder jubeln derzeit. Auf dem Siegerstockerl scheint ja auch die Sonne. Ist das auf dem Weg dorthin auch so?

Antwort: Natürlich denke ich mir manchmal: Ich will nicht! Aber echte Sportler lassen sich von so einer Stimmung nicht beeinflussen. Gerade an solchen Tagen zeige ich, was ich kann. Mir - und dem Rest der Welt: Wenn ich vorn dabei sein will, darf mich eine Stimmung nicht rausbringen.

Manchmal geht aber gar nix. Da springt dann mein Vater ein: Er erkennt, wann ich an Grenzen stoße. Mental wie körperlich. Er variiert dann das Training: Jemanden auszupowern, der nicht mehr kann, wäre nur kontraproduktiv.

Ich verlasse mich blind auf meinen Vater - und denke gar nicht darüber nach, wie ich an solchen Tagen das Beste aus mir raushole. Das funktioniert, weil er von mir Feedback einfordert - und genau zuhört.

Es ist unheimlich wichtig, jemanden zu haben, dem man absolut vertraut. Denn ohne diese Person kann es rasch passieren, dass man falsch trainiert. Wenn das öfter passiert, verliert man rasch ganz die Freude an dem, was man tut. Und es ist wichtig, über alles wirklich zu reden: Niemand kann das, was ihn im Beruf und im Alltag betrifft, so voneinander trennen, dass das eine das andere nicht beeinflusst. (DER STANDARD; Printausgabe, 20./21.12.2008)