Wien - Auf dem Papier sieht die Situation trist aus: Die österreichischen Exporte in die USA sind heuer in den ersten drei Quartalen um acht Prozent zurückgegangen. Der Rückgang dürfte im kommenden Jahr noch größer werden, sagt Christian Kesberg, Österreichs Handelsdelegierter in New York, im Gespräch mit dem STANDARD.

Aber: Ein Großteil, bis zu sechs Prozentpunkte, des Fehlbetrags resultiere aus zwei Positionen. Red Bull beliefert die USA (um Handelssanktionen in der Gentechnikdebatte auszuweichen) nicht mehr aus Vorarlberg, sondern aus der Schweiz - "was in einem Jahr, in dem Red Bull USA vierzigprozentige Umsatzzuwächse erwartet, nichts mit Konjunktur oder Dollarkurs zu tun hat", so Kesberg. Andererseits gebe es wegen der Autokrise einen starken Rückgang des Liefervolumens der von Magna Steyr in Graz produzierten BMW-Geländewagen X3.

Diverse Maschinenbauprodukte verzeichneten dagegen Zuwächse zwischen 20 und 40 Prozent, berichtet der Kammervertreter. Die Belebungsprogramme der künftigen Präsidentschaft - Ausbau der Infrastruktur, der Umwelttechnik - sieht Kesberg als Chance: "Genau da ist Österreich stark." (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20./21.12.2008)