Endlich! Endlich eine Regierung, die bereit ist, das Teilen mit den Ärmsten zu fördern.

Ich selbst lebe - und das sehr gut - seit etwa 20 Jahren von meiner Pension und verwende alles, was ich darüber hinaus als Schauspieler verdiene, um Menschen in der Dritten Welt zu helfen. Alle meine Gagen gehen, ohne je meine Hand zu berühren, über den "Entwicklungshilfe Klub", an diese Notleidenden. Trotzdem muss ich für ein Einkommen, das ich nicht habe, Einkommensteuer bezahlen. Das könnte sich jetzt ändern, wofür unserer neuen Regierung Dank gebührt. - Stutzig macht nur, dass es heißt, nicht alle Hilfsorganisationen würden von der steuerlichen Absetzbarkeit profitieren, sondern nur jene, "die an vorderster Front" gegen die Armut kämpfen, wie z. B. die Caritas, das Rote Kreuz etc.

Prinzipiell ist das völlig richtig, da es etliche sogenannte "Wohltätigkeitsorganisationen" gibt, die Spendengelder für üppige Gehälter, teure Büros, Dienstwagen und große Plakatkampagnen missbrauchen.Es ist aber keineswegs so, dass die großen Organisationen effektiv arbeiten, während die kleinen nicht an "vorderster Front" kämpfen.

Da ich nicht möchte, dass meine gespendeten Gagen in falsche Hände kommen, habe ich mich daher vor Jahren bei den diversen Hilfsorganisationen umgesehen und festgestellt, dass der eher kleine, aber gerade darum gut überschaubare "Entwicklungshilfe-Klub" am besten mit den Spendengeldern umgeht. Zum Unterschied von den "Großen" erhält er keine Subventionen von der öffentlichen Hand und ist ausschließlich auf private Spenden angewiesen.

Sicher können nicht alle Spenden begünstigt werden, erstaunlich ist nur, dass es eine ganze Liste von Organisationen gibt, für die Spenden abgesetzt werden können, wie z.B. das "Da Ponte Institut für Librettologie", der "Förderverein Waldrappteam.at", das "Ungarische Kirchensoziologische Insitut", der "Verein zur Förderung der Teilnahme der Studierenden a. d. Philip C. Jessup Law Moot Court Competition" etc etc. Wäre es da nicht ein Unrecht, einer Organisation wie dem "Entwicklunhshilfe Klub". der natürlich das amtliche Gütesiegel erhalten hat und nachweislich Jahr für Jahr "an "vorderster Front" Tausenden Menschen hilft, dem Elend zu entkommen, die steuerliche Absetzbarkeit zu verweigern? (Otto Tausig/DER STANDARD Printausgabe, 20./21. Dezember 2008)