Wien - Bernhard Kohl hat auf eine Stellungnahme vor der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) verzichtet und einen für Donnerstag angesetzten Anhörungstermin in Paris nicht wahrgenommen. Die AFLD hatte den Niederösterreicher und zwei weitere Radprofis, denen bei der heurigen Tour de France Doping nachgewiesen worden war, zu einer Aussage vor dem neunköpfigen Vorstand eingeladen.

Der Italiener Riccardo Ricco ließ sich nach Angaben der AFLD durch seinen Anwalt vertreten, der Spanier Moises Duenas schwänzte  ebenso wie Kohl. Dieser war nach seinem nach zwei positiven A-Proben erfolgten Doping-Geständnis von der NADA Austria zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden, gegen die er noch berufen kann.

Die AFLD, die bei der Tour die Verantwortung für die Dopingkontrollen getragen und bei einer nachträglichen Kontrolle mit neuer Methode bei Kohl und anderen Fahrern das EPO-Nachfolgeprodukt CERA nachgewiesen hatte, prüft nun ebenfalls Sanktionen gegen die betroffenen Fahrer. Gemäß französischem Anti-Doping-Gesetz droht ihenen jeweils eine Sperre zwischen zwei und sechs Jahren, die nationale Gültigkeit besitzt. Eine Entscheidung wird in etwa drei Wochen erwartet. Nach den französischen Gesetzen könnte gedopten Sportlern auch ein strafrechtliches Verfahren drohen.