New York - Auf einen Schlag hat die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Bonität von zwölf internationalen Geldinstituten zurückgestuft, darunter auch die Deutsche Bank. Die gestiegenen Risiken in der Finanzbranche und der weltweite Abschwung der Wirtschaft setze große, komplexe Geldinstitute unter Druck, begründete S&P die Entscheidung.

Die Agentur hat dabei besonders Banken mit einem starken Kapitalmarktgeschäft abgestraft, etwa die Deutsche Bank. Das Frankfurter Geldinstitut wurde um einen Punkt zurückgestuft. Für die Deutsche Bank sagen die Analysten der Ratingagentur im vierten Quartal Handelsverluste voraus.

Insbesondere für britische und US-amerikanische Banken ist S&P negativ eingestellt. Neben den größten Geschäftsbanken Bank of America, JP Morgan Chase, Barclays, Royal Bank of Scotland und Citigroup wurden auch die ehemaligen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley zurückgestuft. Die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse büßten ebenfalls eine Stufe an Kreditwürdigkeit ein. Zudem blieb der Ausblick für sieben Institute negativ, was auf weitere Rückstufungen hinweist.

Gute Ratings sind für Unternehmen essenziell, um sich günstig über den Kapitalmarkt zu finanzieren. Die Rückstufungen machen es für die Institute daher teurer, frisches Kapital auf den Geld- und Anleihenmärkten zu beschaffen. (Lukas Sustala, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20./21.12.2008)