Ottawa - Nach der Zusage der US-Regierung von Milliardenhilfen für General Motors (GM) und Chrysler will die kanadische Regierung den Niederlassungen der beiden Konzerne in ihrem Land unter die Arme greifen. Premierminister Stephen Harper sowie der Regierungschef der Provinz Ontario, Dalton McGuinty, würden am Samstag bekanntgeben, welche Hilfen der Staat und die Provinz den angeschlagenen Unternehmen anbiete, teilte Harpers Büro am Freitag in Ottawa mit. Nähere Angaben zu dem geplanten Hilfspaket wurden nicht gemacht. Harper hatte am Donnerstag gesagt, mit den Hilfen solle eine Verlegung der Produktion von Kanada in die USA verhindert werden.
20 Prozent der US-Hilfen
Vergangene Woche hatte Harpers Regierung angekündigt, sie sei bereit, den Werken der US-Autobauer in Kanada Hilfen in einem Umfang zu gewähren, der 20 Prozent der Hilfen der US-Regierung für die Konzerne entspreche. Begründet wurde dies damit, dass die Werke in Kanada einen Anteil von 20 Prozent an der Auto-Produktion in Nordamerika haben. Bezogen auf die am Freitag von US-Präsident George W. Bush angekündigte Summe von zunächst 13,4 Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) für GM und Chrysler würden sich die kanadischen Hilfen also auf 2,68 Milliarden Dollar belaufen.
Laut einer diese Woche veröffentlichten Studie sind in den Autowerken und bei ihren Zulieferern in Kanada rund 219.000 Menschen beschäftigt. Für Ontarios Wirtschaft ist die Autoindustrie lebenswichtig. (APA)