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Lara Gut hat gut Lachen - mit der Startnummer 1 blieb sie unerreicht in St. Moritz.

Foto: AP Photo/Auletta

St. Moritz - Eine Woche nach dem Premierensieg von Carlo Janka im Riesentorlauf von Val d'Isere hat sich mit dem erst 17-jährigen Ausnahmetalent Lara Gut eine weitere Schweizerin das erste Mal in die Siegerliste des alpinen Ski-Weltcups eingetragen. Gut gewann am Samstag mit Startnummer 1 den von Schneefall und schlechter Sicht beeinträchtigten verkürzten Super-G in St. Moritz vor ihrer Landsfrau Fabienne Suter und der Italienerin Nadia Fanchini. Nicole Hosp wurde hinter der Schwedin Anja Pärson Fünfte, Renate Götschl landete auf Platz neun.

Lara Gut hatte bis diesen Samstag einen Podestplatz zu Buche stehen. In der Abfahrt vergangenen Februar in St. Moritz hatte sie den dritten Rang belegt und einen möglichen Sieg nur wegen eines Sturzes nach dem Zielsprung verpasst. Im Ziel des Super-G hatte Gut diesmal hingegen gleich 0,63 Sekunden Vorsprung auf Suter.

"Hier zu gewinnen ist wunderschön"

Bis auch die letzte der 68 Läuferinnen im Ziel war wartete die Tessinerin dennoch mit dem Jubeln, denn die Bedingungen wechselten und zwischenzeitlich war die Sicht sehr gut geworden. Außerdem holte Gut die Erinnerung ein: "Das letzte Mal war ich ja hier die Überraschung." Und dass letzte Mal, dass sie die Nummer eins hatte, war sie gestürzt. "Die Piste war weich, man musste mit viel Gefühl fahren. Hier zu gewinnen ist wunderschön, denn meine Familie ist hier", durfte sie sich am Ende dann freuen. Gut ist die jüngste Gewinnerin eines Super-G in der Geschichte des Ski-Weltcups.

Keinen Grund zur Freude hatten die US-Amerikanerin Lindsey Vonn und die Deutsche Maria Riesch, die beide ausfielen; für Vonn war es die zweite Nullnummer in St. Moritz, denn schon in der Super-Kombination am Vortag kam sie nicht ins Ziel. "Ich habe überhaupt nichts gesehen. Es ist bitter, dass ich hier noch kein Ergebnis habe, nun hoffe ich auf die Abfahrt am Sonntag", meinte die 24-Jährige. Die schwedische Kombi-Siegerin Anja Pärson schimpfte nach ihrer Fahrt. "Es ist so viel Schnee drinnen, sie hätten viel mehr rutschen müssen."

Startnummer 1

Und so hat sich die Startnummer 1 für ein Neuschneerennen auch nicht als Nachteil entpuppt. "Es ist schon sehr viel Schnee in der Piste, da hat die Anja schon recht", sagte Hosp, die nach dem zweiten Platz in der Super-Kombination wieder gute Punkte machte. "Ich bin heute sehr zufrieden. Ich habe mich auch nicht überwinden müssen, denn zuletzt haben wir viel bei solchen Bedingungen trainiert. Es war aber schwer zu fahren, denn es waren viele Spuren in der Piste."

Hosp reiste noch am Samstag in die Weihnachtspause ab, plangemäß lässt sie die Abfahrt am Sonntag aus. Im Gesamtweltcup hat sie als Vierte 70 Punkte Rückstand auf Vonn, die Top Drei hatten nicht angeschrieben.

Götschl nicht unzufrieden

Nicht unzufrieden blinzelte auch Götschl im Zielraum durch die dicken Flocken: "Hallo, das war ja eine Verbesserung von mehr als zwanzig Plätzen! Ich bin nicht weit weg vom Podest, das Licht war hier sehr entscheidend", meinte die Steirerin, die beim Super-G in Lake Louise mit Platz 33 ein persönliches Debakel erlebt hatte.

Götschl hatte eine Fehler im Steilhang und Glück, denn mit dem Arm war sie an einem Tor hängengeblieben. "Das hätte blöd ausgehen können, es hätte mich erwischen können wie die Fischi", meinte sie. Am Vortag war ihre Teamkollegein Andrea Fischbacher mit dem rechten Arm an einem Tor hängengeblieben und hatte sich Prellung und Zerrung zugezogen; sie wurde Samstag mit Schmerzen in der Schulter 25.

Die restlichen Österreicherinnen kämpften sich mehr oder weniger ins Ziel, Anna Fenninger wurde 18., Silvia Berger 20. und Elisabeth Görgl 22. Regina Mader und Nicole Schmidhofer blieben ohne Punkte, Kathrin Zettel und Maria Holaus schieden aus.

ÖSV-Alpinchef Hans Pum meinte nach dem Rennen, dass es bisher in diesem Winter mit dem Riesentorlauf in Sölden und jenem in La Molina erst zwei Damen-Rennen gegeben habe, in denen die Verhältnisse für alle gleich waren. "Die Bedingungen sind so wechselhaft hier, vor dem Rennen wurde viel gerutscht. Während des Rennens hat es aber so viel geschneit, da hätten sie mehr rutschen müssen. Das Licht spielt hier auch eine Riesenrolle."  (APA)