San Francisco - Nach der Abschaffung der Homo-Ehe im US-Bundesstaat Kalifornien hat eine Bürgerinitiative angekündigt, sie wolle die bis dahin geschlossenen Ehen zwischen Homosexuellen annullieren lassen. In einem Volksentscheid Anfang November habe die Mehrheit der Kalifornier sich klar gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen, erklärte das Bündnis Protect Marriage ("Ehe schützen") am Freitag (Ortszeit) in seinem Antrag an das kalifornische Verfassungsgericht. In der Entschließung seien keine einschränkenden Klauseln oder Ausnahmen vorgesehen. "Nur die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist gültig und anerkannt in Kalifornien", hieß es weiter.
"Protect Marriage" teilte zudem mit, dass der Jurist Kenneth Starr das Bündnis vor dem Verfassungsgericht vertreten werde. Starr wurde international 1998 bekannt, als er den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zu seiner Beziehung zu der Praktikantin Monica Lewinsky befragte.
18.000 Paare bereits verheiratet
Der Oberste Gerichtshof von Kalifornien hatte die Homo-Ehe im Mai für zulässig erklärt. Seitdem hatten rund 18.000 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet. Am 4. November wurde die Homo-Ehe in einem Referendum mit 52,1 Prozent der abgegebenen Stimmen jedoch abgelehnt. Derzeit laufen drei Verfahren, mit denen BefürworterInnnen der Homosexuellen-Ehe ihre Abschaffung wieder rückgängig machen wollen. Die Beschwerden wurden von der Homosexuellen-Organisation Lambda Legal, der Bürgerrechtsorganisation ACLU sowie von den Städten San Francisco, Los Angeles und Santa Clara eingelegt. Wann über sie entschieden wird, wurde bisher nicht mitgeteilt. (APA/AFP)