Derzeit gängige Energiesparlampen sind nicht nur ökologisch bedenklich, auch bezüglich der Lichtausbeute sind Leuchtdioden (LED) mittlerweile auf der Überholspur. In fertigen Lampen schaffen die LED-Technologen mittlerweile knapp über 60 Lumen pro Watt, im Labor sind es bereits 130 Lumen pro Watt, berichtete Stefan Tasch von dem auf LED spezialisierten Unternehmen Ledon Lighting in Jennersdorf (Burgenland) gegenüber der APA. Zum Vergleich: Energiesparlampen schaffen rund 50 und die guten, alten Glühbirnen gerade einmal 15 Lumen pro Watt.

Verschiedene Lichterzeugung

Die verschiedenen Technologien erzeugen Licht auf völlig unterschiedliche Weise. Die Glühbirne ist ein sogenannter Temperaturstrahler. Dabei wird eine Metallwendel durch Strom erhitzt und beginnt zu strahlen. Der überwiegende Teil dieser Strahlung ist Wärme (etwa 95 Prozent), ein geringer Teil sichtbares Licht. Neben der vergleichsweise einfachen Herstellung ist ein Hauptvorteil der Glühlampe deren für viele Menschen als angenehm empfundenes Licht. "Als Temperaturstrahler erinnert die Lichtfarbe an Feuer, Lagerfeuer, möglicherweise macht das die Beliebtheit aus", so Tasch.

Weiterentwicklung

Eigentlich nur Weiterentwicklungen der Glühbirne sind Halogenstrahler. Auch dabei wird eine Metallwendel zum Glühen gebracht, durch Tricks und den Einsatz von Halogengasen wird aber die Lichtausbeute deutlich gesteigert, 20 bis 25 Lumen pro Watt sind möglich.

Aufwendige Herstellung

Wesentlich aufwendiger ist die Herstellung von Energiesparlampen, die im Prinzip nichts anderes sind, als Leuchtstoffröhren; nur sind die Röhren dabei möglichst platzsparend aufgewickelt. Innerhalb der Röhre wird vereinfacht gesagt ultraviolette Strahlung erzeugt, diese regt dann die Beschichtung an der Innenwand der Röhre an, sichtbares Licht abzugeben.

Neben der aufwendigen Herstellung ist auch die Entsorgung der verbrauchten oder defekten Energiesparlampen ins Gerede gekommen. Nicht zuletzt ist für die Funktion der Röhre Quecksilber nötig. Weitere Nachteile der Energiesparlampe auf Leuchtstoffröhrenbasis ist die verzögerte Lichtentfaltung nach dem Einschalten sowie ein merkbares Nachlassen der Leuchtkraft mit zunehmender Betriebsdauer.

Kaltes Licht

Das Licht selbst, welches die Energiesparlampe aussendet, ist kalt. Es handelt sich im Gegensatz zu Glühbirne um keine Temperaturstrahlung. Dennoch erzeugt die Elektronik der Leuchtstoffröhre Abwärme. Verbesserungen bezüglich der Leuchtfarbe haben neue Entwicklungen der Beschichtungen gebracht. Ursprünglich galt "Neonlicht" - als Synonym für Leuchtstoffröhrenbeleuchtung - als besonders fahl. Viele romantisch veranlagte Menschen haben nach wie vor wenig Freude mit der Lichtfarbe von Energiesparlampen.

LED

Für relativ kleine Anwendungen wie etwa Instrumentenbeleuchtungen, Kfz-Rücklichter oder auch Taschenlampen haben Leuchtdioden (LED) mittlerweile die Konkurrenz hinter sich gelassen. Die extrem langlebigen Leuchten mit bis zu 50.000 Brennstunden funktionieren ohne glimmende Drähte oder UV-Strahlung. Vielmehr wandeln sogenannte Halbleiter den elektrischen Strom direkt in Licht um. Abwärme entsteht dabei auch, wenngleich in bescheidenem Ausmaß. Das Licht selbst ist kalt. Beeindruckend nehmen sich die Verbesserungen bei der Lichtausbeute aus. Um 20 bis 25 Prozent werden die LEDs dabei pro Jahr besser, so Tasch.

Farbiges Licht

Bezüglich der Lichtfarbe war - wie auch bei den Energiesparlampen - einiges an Forschung nötig, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. LED-Licht ist - je nach Halbleitermaterial - von Natur aus farbig, etwa grün, rot oder blau. Die Herstellung von annähernd weißem Licht ist erst seit wenigen Jahren überhaupt möglich. Dabei greifen die Technologen zu einem Trick: die meist blauen Dioden werden beschichtet und diese Beschichtung erzeugt jene zusätzlichen Farben, die dann gemeinsam Weiß ergeben. Bei Ledon arbeiten die Technologen aber auch am gleichzeitigen Einsatz von verschiedenfarbigen Dioden zur Erzeugung von weißem Licht. So könnte nicht zuletzt die Lichtfarbe in einem Raum - je nach Stimmung und Tageszeit - individuell geregelt werden.

Höhere Herstellungskosten

Dass LED den großen Durchbruch in der Raumbeleuchtung oder auch als Autoscheinwerfer noch nicht geschafft haben, liegt in den Herstellungskosten, so Tasch. Mit zunehmender Leistung steigen nämlich durch das teure Halbleitermaterial die Kosten für die Dioden. So können die kleinen, unzerbrechlichen Leuchten etwa mit einem 100-Watt-Halogenstrahler noch nicht konkurrieren.

In drei bis vier Jahren könnte es dann aber auch soweit sein, dass auch Frontscheinwerfer von Kfz in großem Stil mit Dioden bestückt werden. Eine Vision der Jennersdorfer Technologen ist dann eine gezielte Steuerung der Lichtfarbe für die Autobeleuchtung. Nebel reflektiert besonders blaues Licht, daher könnte bei dieser Witterung die Lichtfarbe eher auf gelblich geändert werden, bei klarer Witterung wäre blaues Licht wieder in Ordnung. (APA)