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Ehemaliger Wegbegleiter Haiders.

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Klagenfurt - Zwei Dinge vereint der überraschend als Spitzenkandidat der Kärntner FPÖ für die Landtagswahl im März 2009 präsentierte Mario Canori (44) in sich, mit denen sich gut Wahlkämpfen lässt: Er gilt als erfolgreicher Unternehmer und ist langjähriger politischer Wegbegleiter des tödlich verunglückten Landeshauptmanns Jörg Haider.

Als Canoris größter unternehmerischer Wurf gilt der Einstieg in die Firma Calzedonia Intimissimi (Damenwäsche), die er ab 1997 führte. Erst vor wenigen Monaten zog er sich mehrheitlich aus dem Geschäft zurück und verkaufte 70 Prozent der Anteile an den italienischen Mutterkonzern. Canori ist aber auch mit anderen Firmen aktiv - "im Immobilienbereich", wie er es selbst formuliert.

Zuvor war er bei Spar Österreich beschäftigt und Geschäftsführer bei Migro Österreich sowie bei Hornbach Österreich und Osteuropa. In der Politik war Canori seit 1991 als Gemeinderat in Klagenfurt tätig. Von 2001 bis 2006 war er Vizebürgermeister der Landeshauptstadt. 2003 erreichte er bei der Bürgermeisterdirektwahl rund 18 Prozent der Stimmen.

Der am 15. März 1964 in Klagenfurt geborene Canori ist seit 20 Jahren verheiratet, der Ehe entspringen drei Töchter im Alter von zehn, 16 sowie 19 Jahren. Über seine Ehefrau hatte er vor etwa 25 Jahren Jörg Haider kennengelernt, der ihn später in die Politik holte. Die private Verbindung zum verstorbenen Landeshauptmann war eng, immerhin war Haider Trauzeuge bei der Hochzeit im Hause Canori. Bei der Trennung zwischen BZÖ und FPÖ im Jahr 2005 blieb Canori politisch an der Seite Haiders.

Nach seiner kurzfristig beendeten politischen Karriere als Kommunalpolitiker verschwand Canori nicht allzu lange von der öffentlichen Bühne. Bald nach Auftauchen der Gerüchte um eine von Haider eingefädelte Verlegung des Fußball-Bundesligisten Pasching von Oberösterreich nach Klagenfurt tauchte Canori als Clubpräsident auf. Mit dem Titel Präsident lässt er sich allerdings nicht gerne anreden. Dabei komme man sich irgendwie alt vor, begründete der 44-Jährige.

Obwohl er nach eigenen Angaben äußerst wenig Ahnung vom Geschäft rund um den Fußball hatte, versuchte Canori den - bald SK Austria Kärnten getauften - Club erfolgreich durch die raue See der Bundesliga zu schiffen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten und Abstiegsängsten in der ersten Saison gelang es Canori auch tatsächlich das Boot in ruhige Gewässer zu führen: Austria Kärnten überwintert in der Saison 2008/09 am beruhigenden fünften Tabellenrang.

Ob der Club allerdings rosigen Zeiten entgegensieht ist allerdings offen. Mit Haider ist nämlich jener Mann gestorben, dem nachgesagt wird, immer wieder finanzielle Mittel für den Verein aufgetrieben zu haben. Und ob Mario Canori noch länger Präsident bleiben wird, muss auch noch endgültig beantwortet werden. (APA)