London  - Die britische Wirtschaft ist im Sommer stärker geschrumpft als zunächst erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich im dritten Quartal zum Vorquartal um 0,6 Prozent, wie das Nationale Statistikamt am Dienstag mitteilte. In einer ersten Schätzung war das Minus auf 0,5 Prozent veranschlagt worden. Im Frühjahr stagnierte die Wirtschaftsleistung demnach.

Großbritannien ist nach jahrelangem Wachstum von der Finanz- und Immobilienkrise mit voller Wucht getroffen worden. Zuletzt stieg auch die Arbeitslosenzahl erstmals seit sieben Jahren wieder über die Millionengrenze. Um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen, hat die Regierung im Rahmen eines Konjunkturprogramms die Mehrwertsteuer vorläufig um zwei Prozentpunkte gesenkt.

Dafür erntete Premierminister Gordon Brown nun Kritik vom Internationalen Währungsfonds (IWF). "Eine vorübergehende Mehrwertsteuersenkung wie in Großbritannien scheint mir keine gute Idee zu sein", sagte IWF-Chefvolkswirt Olivier Blanchard der Zeitung "Le Monde". Für die Verbraucher sei dies kein echter Konsumanreiz. (APA/Reuters)