Wien - Bis auf rund 100 Kilo italienische Mortadella ist sämtliches aus Irland importiertes Fleisch nicht mit Dioxin belastet. Das haben die Tests im Auftrag des Gesundheitsministeriums ergeben. Nach dem Skandal um die mit Gift kontaminierten Schweinehälften von der grünen Insel seien nun alle Untersuchungen der nach Österreich gelangten Produkte abgeschlossen, hieß es am Dienstag. 180 Tonnen irisches Fleisch, die in Wien, Tirol, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark gefunden wurden, sind demnach völlig unbelastet. Von der mit Dioxin belasteten Mortadella wurden in der Bundeshauptstadt allerdings bereits etwa 7,7 Kilo verzehrt.

Die Wurst sei laut diesem Ergebnissen nicht für den Verzehr geeignet, vom Konsum der mit Dioxin bzw. und ähnlichen PCB (polychlorierte Biphenyle) belasteten Nahrungsmittel gehe allerdings keine akute gesundheitliche Gefährdung aus, betonte Ministeriumssprecher Thomas Geiblinger. Die Mortadella wies bei zwei Proben einen Dioxin-Wert von 2,6 und 2,0 Picogramm (pg) pro Gramm Fett auf. Der erlaubte Grenzwert liege bei 1,0 pg pro Gramm.

Die "Mortadella Bologna" aus irischem Fleisch wurde ursprünglich von Italien nach Tirol geliefert. Den größten Teil der Importmenge - 86,4 Kilo - stellte man dort originalverpackt im Lager sicher. Einige Kilo Wurst wurden jedoch an eine Wiener Firma weiterverkauft und gelangten dort in den Handel. Noch vor der Warnung über das EU-Schnellwarnsystem am 11. Dezember wurden 7,7 Kilo von der betroffenen Mortadella als Aufschnitt verkauft und vermutlich auch verzehrt. Weitere sechs Kilo wurden in Wien als Probe beschlagnahmt und 4,5 Kilogramm aus dem Verkehr gezogen.

Insgesamt 14 Proben wurden laut Geiblinger vom irischen Import-Fleisch bzw. den daraus erzeugten Waren genommen. Zwölf davon stammten von 180 Tonnen, die über Deutschland nach Österreich gelangten. Diese Proben lagen allesamt unter dem gesetzlichen Grenzwert. Das Gesundheitsministerium hatte bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass nur bei zehn Prozent der Fleischwaren aus Irland tatsächlich eine Grenzwertüberschreitung vorliege, als Vorsichtsmaßnahme wurden jedoch alle Import-Produkte zurückgezogen.

Betriebe in fünf Bundesländern standen unter dem nun widerlegten Verdacht kontaminiertes Fleisch erhalten bzw. verkauft zu haben. Betroffen waren unter anderem das Wiener Traditionsunternehmen Radatz (schätzungsweise 150 Tonnen Fleisch), der Tiroler Produzent Handl Tyrol (eine Tonne Sauenschultern) sowie eine oberösterreichische (22 Tonnen Tiefkühlware) und eine steirische Firma (zehn Tonnen Salami und Kantwurst). Nach Salzburg wurden aus Oberösterreich 115 Kilogramm "Schweineschopf ohne Schwarte" weitertransportiert. (APA)