Im Kopfstand hat Pippi Langstrumpf die besten Ideen. Kreative Kraft müssen aber auch ...

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... "Wallace und Gromit" beim Erlegen von Riesenkaninchen unter Beweis stellen: beides großer Spaß!

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Selbst Kopfstehen hilft nichts: Wenn Fernsehen schon Wiederholung ist, dann ist Fernsehen zu Weihnachten erst recht seit Jahren geübtes Abspielen immergleicher Programme. Warum auch nicht? TV-Sender und Werber wissen, dass am 24. die werberelevante Zielgruppe mit Weihnachtspflichten gut beschäftigt ist, den Fernseher nur schätzen, um die lieben, unter schwerer Christkind-Anspannung leidenden Kleinen davor zu setzen. Denen sind Wiederholungen ziemlich wurscht: Aus Ungeduld und Vorfreude merken sie wahrscheinlich nicht, was sie sehen. So bleibt die Wiederholung spannend, gibt gar Sicherheit in der Aufregung.

Pippi, Aschenbrödel

Wohlige Entlastung für die Nerven des Nachwuchses bringt immer wieder "Pippi Langstrumpf" (24.: 10.55 Uhr; 26.: 12.45 Uhr, ZDF). Bei "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" können auch Eltern eine Pause einlegen. Das Ostblock-Märchen spielen Sender während der Feiertage rauf und runter. Zum Vormerken: 24.: 21.45 Uhr, RBB; 16.15 Uhr, WDR; Wiederholungen folgen am 25. und 26. auf MDR, NDR und HR.

Wiederholungsmechanismen funktionieren auch bei den Großen: Nach der Bescherung gut Bekanntes zu schauen bedeutet emotionales Risikomanagement. Als solches eignet sich "Ist das Leben nicht schön?" (24.: 23.20 Uhr, ARD) mit James Stewart unter Engeln. Oder "Loriots lohnende Weihnachten bei Hoppenstedts" (24.: 17.50 Uhr, ARD; 26.: 22 Uhr, RBB). "Der blaue Engel" (24.: 23.50 Uhr, Arte), uralte James Cagney-Filme (ab 27. im BR-Nachtprogramm), Margaret Rutherford als "Miss Marple" (ab 26. im ORF-Nachmittag) und "Der Pate" in vier Teilen (ab 27., MDR) stillen dann die Lust auf Klassiker.

Sich auf Neues einzulassen wird in Einzelfällen belohnt: "Wallace & Gromit" unter Riesenkaninchen (24.: 13.05 Uhr), "Ice Age 2" (25.: 20.15 Uhr, beide ORF 1), Roman Polanskis "Oliver Twist" (25.: 17.15 Uhr, ARD) gehen für jüngere Zuschauer als Höhepunkte durch.

Verstecktes Kleinod

Untugendhaft springen hingegen "Die Tudors" (ab 27., 20.15 Uhr, ProSieben) in Serie durch die Betten im britischen Königshaus des Mittelalters. "Wie im Himmel" (24.: 20.15 Uhr, ARD) glaubt sich Dirigent Daniel Daréus im schwedischen Melo.

Besondere Empfehlung verdient verstecktes Kleinod: Phoenix wiederholt passend zum Kinostart der Buddenbrooks Heinrich Breloers sämtliche Teile von "Die Manns" (25., 20.15). BBC Prime wartet mit drei Folgen der britischen Kultcomedy "The Office" (26., ab 19 Uhr) auf. Unter Hochglanzdokus über ferne Länder sticht "1001 Nacht", "Ute Brucker in Marokko", heraus. Zum Darwin-Jahr passt eine Terra-X-Doku (28., 19.30, ZDF). "Jim Morrison lebt!" am 27., 23.45, auf Arte.

Mutige können schließlich Schnuppern in Ungewohntem: Harald Schmidt reist wieder im "Traumschiff" (26.), Senta Berger schmilzt bei Rosamunde Pilcher (25., beide 20.15 Uhr, ORF 2) dahin. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 24./25./26.12.2008)