Wien - Auch wenn das Dachgarten-Projekt finanziell gesichert ist: In der täglichen Arbeit des Integrationshauses "klafft eine Schere, die wir aus eigener Kraft eigentlich nicht mehr schließen können", klagt Integrationshaus-Mitbegründer Sepp Stranig. Der große finanzielle Spagat, mit dem das Integrationshaus zurechtkommen muss: "Da wir eine hochqualifizierte und dichte Betreuung für Asylwerber, Flüchtlinge und Migranten bieten, werden uns vom Fonds Soziales Wien immer mehr Menschen mit besonders schlimmen körperlichen und seelischen Schäden anvertraut", erläutert Stranig. "Die Kostensätze, mit denen das entgolten werden soll, sind aber seit Jahren eingefroren und keineswegs kostendeckend", ergänzt Geschäftsführerin Andrea Eraslan-Weninger.

Dazu kommt: "Durch die immer unfairere Abwicklung von Asylverfahren wird eine unabhängige Rechtsberatung für Asylsuchende immer wichtiger", sagt Stranig. Angesichts dieser Voraussetzungen klaffe im heurigen Budget des Integrationshauses noch eine gewaltige Lücke, die nun über Spenden gefüllt werden muss.

Im Integrationshaus werden im Schnitt 110 Menschen betreut. Zusätzlich werden seit 2001 unbegleitete Jugendliche in zwei Wohngemeinschaften betreut. (frei/DER STANDARD, Printausgabe, 24.12.2008)