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Kabul, 4. Dezember 2001: Auf einer US-Basis werden von der Nordallianz gefangengenommene Taliba-Kämpfer in einem Container festgehalten

Foto: Reuters/Damir Sagolj

Kabul - Die afghanische Regierung hat angekündigt, die NATO-Truppen um Hilfe bei der Bewachung eines Massengrabs im Norden des Landes zu bitten. Grund für die Entscheidung seien die Versuche Unbekannter, Leichenreste aus der Fundstätte in der Provinz Jowzjan zu entfernen, sagte ein Sprecher von Präsident Hamid Karzai am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Die NATO teilte auf Anfrage mit, bisher keine entsprechende Bitte der afghanischen Regierung erhalten zu haben.

Ein Sprecher der Unabhängigen afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC) sagte, bei dem Entfernen der Leichen handle es sich um "einen deutlichen Versuch" die Beweise für Kriegsverbrechen zu zerstören. In der Fundstätte werden die Leichen von rund 2000 Kämpfern der radikalen Taliban vermutet.

Der afghanische Milizenführer Abdul Rashid Dostum steht im Verdacht, die Ermordung der Gefangenen Ende 2001 angeordnet zu haben. Die Gefangenen wurden vermutlich in Container gesperrt, worin sie erstickten oder von Dostums Kämpfern erschossen wurden. Dostum ist der Führer der usbekischen Minderheit in Afghanistan. Er unterstützte den Einmarsch der US-Truppen im Jahr 2001 und half dabei, die Taliban zu stürzen. (APA)