Peking/Lhasa - Die chinesischen Behörden in Tibet haben nach Berichten staatlicher Medien vom Donnerstag 59 Personen festgenommen, denen vorgeworfen wird, "Gerüchte verbreitet und zur Gewalt aufgestachelt" zu haben. Die Festgenommenen stünden unter dem Einfluss des Exil-Oberhaupts, des Dalai Lama, hieß es. Sie hätten "reaktionäre Lieder" aus dem Internet heruntergeladen, um sie in Tibet zu verbreiten, wie der stellvertretende Polizeichef der Hauptstadt Lhasa, Xin Yuanming, zitiert wurde. Ihre Machenschaften seien gegen die öffentliche Sicherheit gerichtet. Zudem hätten sie die Kommunistische Partei und die Regierung "verleumdet".

Gesprächsrunde

Anfang November war die letzte Gesprächsrunde zwischen Bevollmächtigten des Dalai Lama und der chinesischen Regierung ergebnislos abgebrochen worden. Peking warf dem 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, vor, nach wie vor einen "Geheimplan" zur Erlangung der Eigenstaatlichkeit Tibets zu verfolgen. Die chinesische Führung hatte den Gesprächen mit der Exilführung im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking unter internationalem Druck zugestimmt. Zuvor hatte Peking den Dalai Lama beschuldigt, die schweren Unruhen in Tibet vom vergangenen März angezettelt zu haben. (APA/Reuters/AFP)