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Viel hat heuer wirklich nicht mehr gefehlt, zum ersten Sieg des Wolfgang Loitzl.

Foto: AP/Flüeller

Wien - Der Topfavorit auf den Gesamtsieg bei der Vierschanzen-Tournee kommt diesmal aus der Schweiz. Simon Ammann gewann vier der bisherigen sieben Weltcup- Konkurrenzen und führt die Gesamtwertung vor Beginn der 57. Auflage der Traditions-Veranstaltung am Montag in Oberstdorf souverän an. Zu den ersten Herausforderern des amtierenden Weltmeisters und Doppel-Olympiasiegers von 2002 zählen mit Gregor Schlierenzauer, Wolfgang Loitzl und Weltcup-Titelverteidiger Thomas Morgenstern gleich drei ÖSV-Adler.

"Ammann ist der Favorit. Wir fühlen uns in der Rolle des Jägers aber wohl. Die Weichen sind richtig gestellt", beurteilte Cheftrainer Alexander Pointner die Ausgangsposition. Der Doppelsieg durch Schlierenzauer und Loitzl bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg sei sehr wichtig gewesen. "Wir haben gemerkt, dass wir Ammann immer mehr in Bedrängnis bringen." Routiniers wie Martin Schmitt und Matti Hautamäki dürfe man aber nicht außer Acht lassen, warnte Pointner. Immerhin hat zuletzt mit Andreas Widhölzl im Jahr 2000 ein ÖSV-Springer die Tournee gewinnen können.

Schlierenzauer stand in Engelberg zum zweiten Mal in dieser Saison ganz oben. "Die Motivation ist nach dem Sieg natürlich sehr groß. Es war auch psychologisch wichtig, zu sehen, dass ich Ammann schlagen kann", meinte der 18-jährige Tiroler. "Ich gehen gelassen wie noch nie in die Tournee."

Thomas Morgenstern, dessen Nimbus als Seriensieger dahin ist, zeigt Geduld. Er mache sich keinen Druck, die Favoriten seien diesmal die anderen. Aber natürlich rechnet sich der Kärntner doch etwas aus. "Abschreiben tue ich die Tournee natürlich nicht." Die Annäherung an die Topform dauert noch, "die Zeit muss ich mir geben." Noch wartet der Doppel-Olympiasieger auf seinen ersten Podestplatz. Die bei einem Sturz in Engelberg erlittene Oberschenkelprellung ist auskuriert

Mit Wolfgang Loitzl drängte sich zuletzt einer in den Vordergrund, der seit über 200 Weltcup-Starts auf seinen ersten Sieg wartet. Der mit 28 Jahren Älteste im ÖSV-Tourneeteam verzeichnete mit bisher drei zweiten Plätzen den besten Saisonstart seiner Karriere. "Ich bin momentan in der Form meines Lebens. Die Vorzeichen sind gut, mein Ziel ist ein Platz in den Top Drei", sagte Loitzl. "Er ist der Ruhepol im Team. Es macht momentan großen Spaß, ihm zuzuschauen", meint Pointner über den Steirer und attestiert ihm, anders als in der Vergangenheit, "unbedingten Siegeswillen."

Bei Skiflug-Vizeweltmeister Martin Koch ortet der Chef dagegen noch Verbesserungsbedarf. Der 26-jährige Kärntner liegt als viertbester Österreicher auf Rang neun der Weltcupwertung. "Er hat sich heuer noch nicht ganz entfaltet, aber ihm taugen die Tourneeschanzen", sieht Pointner allerdings Potenzial. (red/APA)