Mailand - Die italienische Regierung unterstützt das unterkapitalisierte Bankensystem mit bis zu 20 Mrd. Euro. Die EU-Kommission hat kurz vor Weihnachten grünes Licht für das Bankenhilfspaket gegeben.

Die Regierung in Rom wird Anleihen der Banken erwerben, die auf Wunsch der Institute in Aktien gewandelt werden können. Die Banken müssen dafür Kredite vergeben, wobei ein Einspruchsrecht der Regierung bei der Kreditpolitik vorgesehen, aber noch nicht im Detail festgelegt ist. Die Regierung behält sich auch vor, "nicht effizientes" Bankenmanagement auszuwechseln.

Bei den zwei italienischen Großbanken, Banca Intesa-Sanpaolo und Bank-Austria-Mutter UniCredit, heißt es, dass zunächst die Bedingungen der Kreditpolitik geklärt sein müssen, bevor eine Entscheidung über die Inanspruchnahme der staatlichen Unterstützung getroffen wird.

Fusion UniCredit im Gespräch

UniCredit hat erst kürzlich fünf Mrd. Euro für Kreditvergabe an Kleinunternehmen bereitgestellt und als einzige Bank mittels Kapitalerhöhung (6,6 Mrd. Euro) ihre Kernkapitalquote auf 6,7 Prozent erhöht. Inzwischen kursieren in politischen Kreisen Roms Gerüchte, wonach Wirtschaftsminister Giulio Tremonti eine Fusion von UniCredit und Banca Intesa anpeilt. (tkb, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27./ 28.12.2008)