Peking - Bei zwei schweren Unglücken im Zentrum Chinas sind am Samstag mindestens 32 Menschen getötet worden. Bei einer Sprengstoffexplosion in dem Dorf Donggangcheng in der Provinz Henan kamen 15 Menschen ums Leben, wie ein Vertreter der örtlichen Arbeitsschutzbehörde mitteilte. Auf einer Baustelle in der weiter südlich gelegenen Provinz Hunan stürzte ein Aufzug ab und riss mindestens 17 Menschen mit in den Tod.

Beide Ursachen unbekannt

Die Ursache für die Explosion in Donggangcheng, bei der mindestens neun weitere Menschen verletzt wurden, war nach Angaben der Behörden zunächst unbekannt. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete jedoch von "illegal" gelagertem Sprengstoff im Hof eines Wohnhauses. Nach Medienberichten wurden insgesamt rund ein Dutzend Häuser von der Detonation beschädigt.

In China ist es in der Vergangenheit bereits häufiger zu Explosionen in Wohnhäusern gekommen, weil der für Bauvorhaben benötigte Sprengstoff dort ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zwischengelagert wurde. 2006 waren in einer Krankenhaus-Garage in China 3700 Kilogramm Dynamit in die Luft gegangen und hatten 35 Menschen getötet. Ein Vorstandsmitglied des Spitals, das gleichzeitig eine Mine betrieb, hatte den Sprengstoff dort gelagert. Mitte Oktober waren durch die Explosion von zwei Tonnen Sprengstoff in einem Bergwerksschacht im Norden des Landes mindestens 16 Arbeiter ums Leben gekommen.

Sicherheitsvorschriften vernachlässigt

Der zweite Unfall ereignete sich am Samstag auf einer Baustelle in Changsha, wo ein abstürzender Fahrstuhl 17 Menschen in den Tod riss und einen weiteren schwer verletzte. Nach einem Bericht des staatlichen Fernsehen ereignete sich das Unglück auf der Baustelle eines Wohnhauses. Die Unfallursache war zunächst unklar.

Da häufig Sicherheitsvorschriften vernachlässigt werden, kommen in China jährlich tausende von Menschen auf Baustellen, in Bergwerken und Fabriken ums Leben. Nach offiziellen Angaben starben zwischen dem 1. Jänner 2008 und dem 14. Dezember dieses Jahres 1942 Menschen bei Arbeitsunfällen. Arbeitnehmervertreter halten diese Zahlen jedoch noch für zu niedrig. (APA/AFP)