Kampala - Ugandische Rebellen haben nach Armeeangaben über Weihnachten mindestens 43 Zivilisten im Nachbarland Kongo ermordet und weitere verschleppt. Wie ein ugandischer Militärsprecher am Samstag sagte, griffen die Rebellen der Widerstandsarmee des Herrn (LRA) an Heiligabend und am Weihnachtstag unter anderem bei Faradge und Suke im Nordostkongo an. Militäreinheiten aus Uganda, dem Kongo und dem Südsudan hatten Mitte Dezember eine gemeinsame Offensive gegen Stellungen des LRA-Führers Joseph Kony begonnen. Die Offensive gehe weiter, sagte der Armeesprecher.

Der Rebellenführer, der 20 Jahre lang im Norden Ugandas einen blutigen Bürgerkrieg geführt hat, hält sich seit längerem mit seinen Anhängern im kongolesischen Urwald verschanzt. Kony war vor wenigen Wochen zum wiederholten Mal nicht zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens erschienen, über das die ugandische Regierung und der politische Flügel der LRA seit bald zwei Jahren verhandeln. Im Sommer hatten Uganda und der Kongo vereinbart, gemeinsam gegen Kony und die LRA vorzugehen.

Die ugandischen Rebellen, die während des Bürgerkrieges zahlreiche Gräueltaten an der Zivilbevölkerung verübten und vor allem wegen des massiven Einsatzes von Kindersoldaten berüchtigt sind, haben in den vergangenen Monaten wiederholt Dörfer im Nordostkongo und im Südsudan überfallen und hunderte Kinder und Jugendliche entführt. Dabei kam es auch zu gezielten Überfällen auf Schulen. Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Haftbefehl gegen Kony und mehrere seiner Führungsoffiziere wegen zahlreicher Menschenrechts- und Kriegsverbrechen erlassen. (APA/dpa)