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"The Dark Knight" verhalf Blu-ray zum Aufschwung.

APA-FOTO: WARNER BROS

Nachdem sich die Blu-ray Anfang des Jahres im Streit um die DVD-Nachfolge gegen das Konkurrenzformat HD-DVD durchgesetzt hatte, schien die Bahn für das hochauflösende Format freigeräumt gewesen zu sein. Doch der die hohen Preise für Abspielgeräte und Medien sorgten zunächst für etwas gedämpfte Käuferlaune.

Wandel

Doch das Bild habe sich mittlerweile gewandelt, behauptet zumindest die Blu-ray Disc Association (BDA). Die Investitionen der Film-Studios in die rund 200 Millionen US-Dollar teure Werbekampagne habe sich nach einem lohnenden Weihnachtsgeschäft in den USA bezahlt gemacht. Dort wären Blu-ray-Player sogar ganz oben auf den Wunschlisten der Amerikaner gestanden. Unter Besitzern von HD-Fernsehern seien Blu-ray-Geräte sogar an zweiter Stelle nach Zweitfernsehern gestanden. Allein am  traditionellen Shopping-Wochenende zu Thanksgiving wurden abseits der Blu-ray-tauglichen Spielkonsole PlayStation 3 rund 150.000 Standalone-Player verkauft - eine Steigerung von 300 Prozent.

Die Zahlen aus UK sprächen eine ähnliche Sprache: Hier wurden im November 450.000 Blu-ray-Geräte (inkl. PS3) verkauft. Dies entspricht sogar einer Steigerung von 400 Prozent.

Preise

Grund für die gestiegene Nachfrage dürften neben der zunehmenden Verbreitung von HD-Fensehern vor allem auch die gefallenen Preise sein. Zum einen sind  Blu-ray-Player mittlerweile unter 200 Euro zu haben, zum anderen ist der Preis für Blu-ray-Filme gefallen. Ein Blick auf Amazon.de zeigt, dass die Neupreise für Filme im HD-Format immer näher an die Preise der DVD-Pendants heranrücken. So kostet die Special Edition von "Batman - The Dark Knight" bei beiden Formaten gleich viel. Ältere Blu-rays, wie "James Bond: Casino Royal" oder "Iron Man" sind immerhin schon für unter 20 Euro zu haben.

Infolge dessen sind die Verkaufszahlen der Blu-ray-Filme deutlich angestiegen. "Batman – The Dark Knight" sorgte mit weltweit bislang über 1,7 Millionen abgesetzten Exemplaren für Rekordeinnahmen. Immerhin, die DVD-Version verkaufte sich im gleichen Zeitraum mit rund 3 Millionen Stück "nur" doppelt so gut.

Qualität

Ein weiterer Kaufgrund für Blu-ray ist die deutich bessere Qualität des Formats gegenüber konventionellen DVDs, HD-TV und Download-Inhalten. Wer Filme in der bestmöglichen Fassung in 1080p sehen will, dem bleibt zurzeit keine Alternative. HD-Inhalte aus Download-Stores schaffen zwar in manchen fällen ebenso hohe Auflösungen, holprige Kontrastverläufe zeugen dann aber von starken Komprimierungsverfahren. Die mangelnde Vielfalt an HD-Programmen im Free-TV spielt der Blu-ray ebenso in die Taesche. Das Branchenportal Golem.de sprach erst kürzlich von der Blu-ray als "ein muss für Cineasten". Erfreulich sei auch, dass sich Blu-rays aufgrund der nur selten eingesetzten Beschränkung für bestimmte Regionen (Region-Free) gut für Importe aus Übersee eignen. Im Allgemeinen trifft dies auch für Blu-ray-Videospiele der PS3 zu, wobei man sich im Einzellfall immer beim Verkäufer informieren sollte.

Marktentwicklung

Dennoch erwarten Analysten einen langsameren Weg nach oben, als es einst bei der DVD der Fall war. Die Konkurrenz sei mit DVDs und Downloads schlichtweg stärker. Allerdings kommen auch optimistische Stimmen aus der Branche. Vizepräsident der Blu-ray and DVD creative production-Sparte, David Jessen, von Walt Disney prognostizierte im Oktober, die Verkaufszahlen der Blu-ray würden bereits in zwei Jahren die Verkaufzahlen der DVD überholen. Man wird sehen. (zw)