Kabul - Bei einem Selbstmordanschlag in der afghanischen Provinz Parwan sind mindestens zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Der Attentäter habe sich in einem Auto vor dem Amtssitz des Provinzgouverneurs in der Stadt Charikar 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul in die Luft gesprengt, sagte eine Lokalpolitikerin am Montag. In dem Gebäude hätten Vertreter der Regionalregierung und des US-Militärs ihre wöchentlichen Beratungen abgehalten. Unklar war zunächst, ob Teilnehmer des Treffens 60 Kilometer nördlich von Kabul verletzt wurden. Die Provinz Parwan gehört zu den Regionen im Land, in denen die radikal-islamischen Taliban-Rebellen seltener Anschläge verüben.

In diesem Jahr hat die Gewalt in Afghanistan einen neuen Höhepunkt erreicht. Seit dem Sturz der Islamisten Ende 2001 sind in keinem Jahr so viele Zivilisten und Soldaten bei Anschlägen und Gefechten getötet worden wie 2008.

Selbstmordanschlag bei Grundschule

Bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe einer Grundschule in Afghanistan sind am Sonntag sieben Menschen getötet worden, unter ihnen fünf Kinder. Etwa 35 Menschen wurden nach Klinikangaben verletzt, darunter zahlreiche Schüler. Der Täter zündete seinen Sprengsatz bei einem Sicherheitsposten unweit der Schule im Osten des Landes, wie der stellvertretende Polizeichef der Provinz Kunar, Jacub Chan, mitteilte.

In der Hauptstadt Kabul wurden unterdessen drei Mädchen bei einem Raketenangriff getötet. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, traf das Geschoß am Sonntag das Wohnhaus einer Familie im Westen der Stadt. Vier weitere Familienmitglieder seien verletzt worden, hieß es. In einem anderen Stadtteil sei eine weitere Rakete eingeschlagen, die aber keinen Schaden angerichtet habe. Die Hintergründe des Angriffs würden untersucht. Die Sicherheitslage in Kabul hat sich in den vergangenen Monaten erheblich verschärft.

Im Süden Afghanistans kamen bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe vier Menschen ums Leben, unter ihnen zwei kanadische Soldaten. Vier weitere Soldaten und ein afghanischer Dolmetscher seien verletzt worden, teilten die kanadischen Streitkräfte am Sonntag mit. Der Anschlag ereignete sich am Samstag im Bezirk Pandschwaji in der Provinz Kandahar. Das ausklingende Jahr war für die NATO in Afghanistan das verlustreichste seit dem Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001. (APA/AP/dpa/AFP)