Wien - Martin Graf, wegen seiner Mitgliedschaft bei der als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Olympia umstrittener Dritter Nationalratspäsident, hat sich offenbar ein pikantes Team für seine Arbeit im Parlament zusammengestellt: "Ein Gutteil seiner Mitarbeiter sind auch Schlagende beziehungsweise Rechtsextreme mit deutlichen Positionen", tadelt der Grüne Karl Öllinger den Freiheitlichen für seine Personalauswahl.

Walter Asperl etwa, Büroleiter von Graf, sei ebenfalls Mitglied der Olympia und habe 2006 noch „als Kontaktadresse für ein rechtsextremes Sommerlager fungiert", erklärt Öllinger. Mittlerweile nenne sich das Camp "Jugendbund Sturmadler", in dem der Nachwuchs laut Öllinger in "HJ-Manier" gedrillt werde.

"Übliche Menschenhatz der Grünen"

Auch bei der Olympia und einst Mitorganisator der Sommerlager: Sebastian Ploner, der in Grafs Büro für den Internet-Auftritt zuständig ist. Zudem sei Ploner während seiner Zeit an der Theresianischen Militärakademie "Besteller beim neonazistischen 'Aufruhr'-Versand" gewesen, hat Öllinger herausgefunden.

Weitere Recherchen des Grünen ergaben, dass Marcus Vetter, auch ein Mitarbeiter Grafs, unter anderem damit "aufgefallen" sei, "auf dem Wiener Zentralfriedhof mit dem Neonazi Gottfried Küssel aufzumarschieren - und zwar anlässlich des jährlichen Gedenkens an den NS-Fliegermajor Walter Nowotny". Und Hubert Keyl, Grafs Fahrer und Referent für diverse Ausschüsse, sei Mitglied bei der schlagenden Albia, kritisiert Öllinger.

Graf selbst sagt zu seinem Team nur: "Das ist die übliche Menschenhatz der Grünen gegenüber Freiheitlichen." (nw, DER STANDARD, Printausgabe, 29.12.2008)