Passau - Zwei Wochen nach dem Attentat auf den Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl sucht die Sonderkommission weiter dringend nach Zeugen. In Mannichls Heimatort Fürstenzell waren am Wochenende erneut umfangreiche Befragungen geplant. "Wir wollen ein weiteres Mal mit allen Anrainern rund um den Tatort sprechen", sagte Polizeisprecher Klaus Pickel. Bereitschaftspolizisten sollten am Nachmittag zehn bis zwölf Straßenzüge abarbeiten.

Nach den Aufrufen mit Phantombildern seien auch über die Feiertage Hinweise aus ganz Deutschland eingegangen. Eine neue Spur habe sich bisher aber nicht ergeben. Mannichl wurde am 13. Dezember vor seinem Haus in Fürstenzell vermutlich von einem Neonazi niedergestochen.

Inzwischen ist eine neue Drohung gegen einen deutschen Politiker aufgetaucht: Der Bürgermeister der mecklenburgischen Kleinstadt Warin wird nach Internet-Drohungen mutmaßlicher Rechtsextremisten von der Polizei geschützt. Hintergrund könnte die Weigerung der Kommune sein, einen Hauskauf der "Interim Partei Deutschland" ins Grundbuch einzutragen

Laut Frankfurter Rundschau ist in Deutschland heuer mit einem Höchststand rechtsextremer Straftaten zu rechnen: Bis Ende Oktober habe das Innenministerium 11.928 Delikte mit rechtsextremem Hintergrund registriert; eine Zunahme um 30 Prozent. (AP)