Ankara - Das türkische Parlament hat die staatlichen Ausgaben kräftig zusammengestrichen, um damit eine Einigung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über eine Kreditbeihilfe zu erleichtern. Mit großer Mehrheit votierten die Abgeordneten für Einsparungen in einer Gesamthöhe von 5,5 Mrd. Lira (2,6 Mrd. Euro). Betroffen von den Budgetkürzungen bis zu 16 Prozent sind alle Ministerien mit der Ausnahme von Verteidigung, Justiz und Verkehr.

Die Türkei hofft, im Jänner Verhandlungen mit dem IWF über einen Kredit in Höhe von rund 25 Mrd. Dollar (17,9 Mrd. Euro) abzuschließen. Das Land muss binnen eines Jahres Auslandsschulden von 50 Mrd. Dollar zurückzahlen. Der IWF drängt die Türkei schon seit längerem zu einer Senkung der Staatsausgaben. Die OECD hat vor kurzem für die Türkei ein Schrumpfen der Wirtschaft um zwei Prozent im kommenden Jahr prognostiziert. (AP, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.12.2008)