Bild nicht mehr verfügbar.

Amos Oz

Foto: AP /EPA/ROLF VENNENBERND

Jerusalem - Drei der bekanntesten Schriftsteller Israels haben sich für eine Waffenruhe mit der radikal-islamischen Hamas ausgesprochen. "Um neue Tote und Zerstörung zu verhindern, müssen wir das Feuer innerhalb von 48 Stunden komplett einstellen - und auch wenn ihr auf Israel schießt, wir werden die Zähne zusammenbeißen und nicht zurückschlagen", schrieb David Grossman in einem Beitrag für die israelische Zeitung "Haaretz".

Die Zeit für einen "völligen Waffenstillstand" auf beiden Seiten sei gekommen, sagte Amos Oz der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Autor A.B. Yehoshua sagte der Zeitung "Stampa": "Je weniger Blut fließt, umso besser ist es für die Zukunft."

"Wir sind doch immer noch Nachbarn"

Yehoshua, der wie Oz und Grossman als große literarische Stimme der Gegenwart gilt, stellte zugleich klar, dass er den Einsatz gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas für richtig halte. "Die israelische Operation ist notwendig, aber man muss ihr schnell ein Ende setzen (...) Wir sind doch immer noch Nachbarn."

Der israelische Autor Amos Oz hat am Montag die Militäraktion seines Landes im palästinensischen Gaza-Streifen verteidigt. "Der Staat Israel ist verpflichtet, seine Bürger zu verteidigen", schreibt Oz in einem Beitrag für die deutsche "Bild"-Zeitung. "Der systematische Beschuss der Zivilbevölkerung in israelischen Siedlungen ist ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschheit." Gegen diese Verbrechen der Hamas müsse Israel seine Bevölkerung schützen: "Dem Leid der Zivilbevölkerung in den Siedlungen rings um Gaza muss ein Ende gesetzt werden", schrieb Oz.

"Einfach, zynisch und bösartig"

Israel müsse jedoch "größte Vorsicht walten lassen, damit seine Militäraktion der Hamas nicht in die Hände spielt", warnte der Schriftsteller. Die Rechnung der Hamas sei "einfach, zynisch und bösartig: Wenn unschuldige Israelis ums Leben kommen - gut. Wenn viele unschuldige Palästinenser ums Leben kommen - noch besser." Gegenüber dieser Einstellung müsse Israel "mit äußerster Weisheit" agieren und dürfe sich nicht "von entfesselten Hemmungen" leiten lassen, mahnte Oz.

Recht auf Selbstverteidigung

Der israelische Botschaftsrat in Deutschland, Ilan Mor, hat den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit bei den Luftangriffen zurückgewiesen. "Die Hamas-Terroristen wollen Israel vernichten", sagte Mor am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Israel übe sein Recht auf Selbstverteidigung aus. Dabei solle nicht die Zivilbevölkerung getroffen werden. Ziel des Militäreinsatzes sei es, "die Spielregeln in der Region zu verändern", die "Infrastruktur der Hamas-Terroristen zu zerschlagen" und Ruhe in Israel herzustellen. (APA/AP/dpa)