Von Besserungsvorsätzen unter TV-Sendern ist weiter nichts bekannt. Vielleicht, weil die Inspiration fehlt. Einige Anregungen gefällig?

Das gesamte ORF-2-Nachmittagsprogramm austauschen, Rosamunde Pilcher entsorgen, Thomas Gottschalk in einen Moderatorenkurs stecken und ihm beibringen, wie man Gespräche führt, "Big Brother" einstellen, Harald Schmidt in Pension schicken, Harald Krassnitzer als "Tatort"-Kommissar suspendieren, Richterin Barbara Salesch vor Gericht stellen, Sarah Wiener mit dem Käfercabrio durch Tripstrill fahren lassen, Andi und Alex in den Kofferraum packen, Arabella Kiesbauer zwingen, sich alle "Starmania"-Folgen anzuschauen, Peter Rapp auftragen, sich in eine Tapete aus Brieflosen einzurollen, Vera Russwurm an "Bingo!" verschenken, Robert Palfrader befehlen, er müsse wirklich abdanken, Alfons Haider "Seitenblicke"- und "Hi Society"-Verbot erteilen, Katrin Lampe Gesichtsentspannungsmassagen bewilligen, Stefan Raab auf den Mond schießen, Johannes B. Kerner ihm nach, Anna (Christiane Hörbiger) keine zweite Chance geben - ja, ich hör' eh schon auf.

Nur eins noch: Unbedingt sollten österreichische und deutsche Drehbuchautoren in Autorenkurse geschickt werden. Dann könnten Textbausteine wegfallen, wie: "Bitte! Ich schaff das nicht ohne dich." - „Mensch, Lilli, was erwartest du von mir? Ich hab keinen Bock auf so 'nen Scheiß!"

Und: Packt die versteckte Kamera ein! Auf Sat.1 filmten die "verdeckten Ermittler" des Frühstücksfernsehens, was mobile Frisöre mit Kundinnen anstellen. Genau: nichts. Außer dass sie Farbe zu lange einwirken lassen: "Es ist schon sehr gefährlich, mit der Chemie, die man auf dem Kopf hat", urteilte ein „Experte". Sich von ungesunder Programmchemie freizuwaschen würde man auch manchem TV-Manager empfehlen. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 30.12.2008)