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Jurist und Fußballfunktionär: Wahlsieger John Atta Mills.

Foto: AP/Rebecca Blackwell

Accra - Bei der Präsidenten-Stichwahl in der westafrikanischen Republik Ghana liegt Oppositionskandidat John Atta Mills nach Auszählung von fast 90 Prozent der Wahlkreise deutlich in Führung. Tausende seiner Anhänger versammelten sich am Dienstag vor dem Büro der zentralen Wahlkommission in der Hauptstadt Accra, um die offizielle Bekanntgabe des Endergebnisses der Stichwahl zu erwarten.

Atta Mills Partei, der Nationaldemokratische Kongress (NDC), feierte bereits den Sieg. Bis zum Dienstagnachmittag waren 200 von 230 Wahlkreisen ausgezählt. Bei diesem Stand kam Atta Mills auf 52,1 Prozent. Der Kandidat der bisher regierenden Neuen Patriotischen Partei NPP, Nana Akufo-Addo, lag bei 47,9 Prozent. Im ersten Wahlgang war der NPP-Kandidat vorn gelegen. Präsident John Kufuor durfte nach zwei Amtsperioden nicht wieder antreten.

Beide Lager warfen einander Unregelmäßigkeiten und Wahlbetrug vor. Die Wahlbeobachter der EU sprachen jedoch von einer "glaubwürdigen" Abstimmung. Trotz der angespannten Lage und gegenseitiger Beschuldigungen der Parteien hätten die Ghanaer "ihre Stimme in einer transparenten Umgebung abgegeben" , sagte ein Sprecher der EU-Beobachtermission. Nach den schweren Unruhen im Anschluss an die Wahlen in Kenia und Simbabwe war auch der Ausgang der Abstimmung in Ghana mit Sorge verfolgt worden. Die Wahl fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt; die Grenzen zu Togo, Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) und Burkina Faso waren vorübergehend geschlossen worden. (dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 31.12.2008/1.1.2009)