Wien - Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat anlässlich der Ergebnisse des jüngsten Einkommensberichts eine Qualifizierungsoffensive für Frauen in kommenden Jahr angekündigt.

Maßnahmenpaket

5.000 Personen sollen eine Fachausbildung erhalten, 60 Prozent davon sollen Frauen sein. Außerdem wies Hundstorfer auf das Programm "FIT - Frauen in der Technik" hin, wodurch 739 Frauen in technische Berufe gebracht werden sollen. Wichtig sei auch, Mädchen und Frauen dazu zu motivieren, auch nicht typische Berufe zu ergreifen, so der Sozialminister in einer Aussendung. Denn vor allem jene Berufe, die am häufigsten von Frauen gewählt werden, seien besonders schlecht entlohnt, so Hundstorfer. Als Maßnahmen nannte er Mentoringprojeke und sogenannte "Girls Days", vor allem aber verstärkte Bewusstseinsarbeit in den Schulen.

Hundstorfer erhofft sich von der Offensive, "dass der eklatante Einkommensunterschied zwischen Männer und Frauen endlich verringert wird".

Nationaler Aktionsplan verpflichtet

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek verwies in einer Aussendung auf den "Nationalen Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt", in dem sich die Bundesregierung zur besseren Qualifizierung von Frauen verpflichte. Sie betonte, dass man im Regierungsprogramm vereinbart habe, dass Frauen 50 Prozent der Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung zu stellen seien.

Großteil der Familienarbeit geschultert

Zusätzlich verlangte Heinisch-Hosek die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Denn eine der Hauptursachen für die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sei, dass Frauen noch immer den Großteil der Familienarbeit leisten und fast jede zweite Frau Teilzeit arbeite, so die Frauenministerin. Konkret wünscht sie sich daher die "rasche Umsetzung des einkommensabhängigen Karenzgeldes und des Papamonats". Hier gelte es "rasch mit den Verhandlungen zu beginnen". Ziel müsse sein, beide Projekte bis 2010 zu realisieren, so die Ministerin. (APA)