Wien - Eine schießende Angestellte sorgte dafür, dass zwei bewaffnete Räuber bei einem Wiener Juwelier am Dienstagnachmittag keine Beute machten. Die Frau hatte in einem Nebenzimmer gearbeitet und in einem Spiegel den Überfall bemerkt. Mit dem Revolver der Juweliers schoss sie insgesamt drei Mal auf die Täter, die unerkannt flüchteten.
Kurz vor 17 Uhr hatten die beiden Männer das Geschäft in der Linzer Straße in Wien-Penzing betreten. Wohl nicht zufällig: Der Eingang zu dem liegt in der Nebengasse. Zusätzlich kann man mit einem Auto vom Tatort in wenigen Minuten im Verkehr der Westeinfahrt untertauchen.

"Die Männer wollten sich zunächst eine Schmuckschatulle zeigen lassen", schildert Kriminalist Manfred Briegl. Plötzlich habe einer der beiden eine Faustfeuerwaffe gezogen und dem Juwelier angesetzt. Der zweite Täter sprang über die Theke und wollte in das Hinterzimmer - was die Angestellte beobachtete. In Notwehr nahm sie die Waffe, die der Juwelier rechtmäßig besitzt, und feuerte einmal auf den Heranstürmenden. Der wich zurück in den Hauptraum, wo sich die Frau und der bewaffnete Täter gegenüber standen. "Sie hat dann noch zwei Mal geschossen, ob sie einen der beiden getroffen hat wissen wir nicht, Blutspuren gab es keine", meint Briegl. (Michael Möseneder, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.12.2008/1.1.2009)