Berlin - In der Hauptstadt findet Deutschlands größte Silvesterparty statt: Bis zu einer Million Besucher werden am Mittwoch in Berlin auf der Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule erwartet. Schon seit Tagen haben Spezialisten auf 80.000 Quadratmetern in der Innenstadt Showbühnen, Videoleinwände, Partyzelte sowie Licht- und Laserinszenierungen installiert.
Auf die beiden Bühnen der zwei Kilometer langen Festmeile steigen unter anderem Musikstars wie die deutsche Pop-Prinzessin LaFee, die fünf Opernsänger von Adoro sowie die Bands Aloha from Hell, All4One sowie Oomph!. Mit dabei sind zudem Uwe Ochsenknecht & Band, sein Sohn Wilson Gonzales sowie die Gewinnerinnen der Castingshow "Popstars", die Band Queensberry. Nach dem spektakulären Höhenfeuerwerk um Mitternacht folgt wie in den vergangenen Jahren die Open-End-Diskothek unter freiem Himmel.
Neapels Frauen drohen mit Sexstreik
Neapels Frauen drohen mit einem Sexstreik, um ihre Männer davon abzuhalten, in der Silvesternacht Böller und Raketen zu schiessen, die in Italien regelmäßig Tote und Verletzte verursachen. Tausende von Frauen schlossen sich der Initiative eines Komitees an, das aktiv die Knallerei zum Jahreswechsel bekämpft. "Kein Sex, wenn du knallst", heißt das Motto des Komitees, das von der 45-jährigen Carolina Staiano gegründet wurde, deren Vater von einem Knallkörper schwer verletzt wurde und seitdem halb gelähmt ist.
Der Erfolg der Kampagne übertraf die rosigsten Erwartungen der Organisatorin. "Ich wurde von E-Mails von Frauen überflutet, die von meiner Kampagne erfahren haben und sie unterstützen wollen. Ich hätte mit einem derartigen Echo nicht gerechnet. Ich hoffe, man begreift damit, dass man Neujahr besser als mit Böllern feiern kann", meinte Staiano.
Kurz vor Jahreswechsel floriert in Italien und vor allem im Raum von Neapel traditionell der Schwarzmarkt mit illegalen Knallern, die oftmals große Mengen Pulver enthalten und gegen die Sicherheitsbestimmungen verstoßen. Bei Unfällen mit Knallkörpern werden jedes Jahr Hunderte Italiener verletzt. Regelmäßig sterben auch Menschen bei den Detonationen.
Frankreich erhöht Zahl der Polizisten
Frankreich hat die Zahl der Polizisten, die in der Silvesternacht für Sicherheit sorgen, um 7.000 auf 35.000 erhöht. Damit soll das Ausmaß der Sachschäden eingegrenzt werden, berichtete die Zeitung "Le Figaro" am Mittwoch. In der Region Paris, in Straßburg und weiteren großen Städten kommt es in der Silvesternacht regelmäßig zu Krawallen, bei denen zahlreiche Autos in Brand gesetzt werden.
Feuerwerk ist offiziell verboten. In Paris wird vor allem auf der Prachtstraße Champs-Elysees gefeiert. Besucher dürfen allerdings keine Flaschen mitbringen. Präsident Nicolas Sarkozy empfängt am 1. Jänner traditionell eine Abordnung der Sicherheitskräfte, die in der Silvesternacht im Einsatz sind.
Jahr des Ochsen
Millionen von Japanern strömen in der Neujahrsnacht in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um von den Göttern Glück und Segen für das neue Jahr zu erbitten. Punkt Mitternacht erklingen in der Silvesternacht im ganzen Land kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Heiligtümer. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Mit dem letzten Glockenschlag beginnt für die Japaner das "Jahr des Ochsen".
Mit den größten Ansturm erlebt der Meiji-Schrein in der Hauptstadt Tokio, der zum Gedenken an Kaiser Meiji (1852-1912) und dessen Beitrag zur Modernisierung Japans im Yoyogi-Park errichtet wurde. Zu Neujahr treffen hier schon lange vor Mitternacht Zigtausende von Menschen am Eingang des Geländes ein, um sich über Stunden hinweg Stück für Stück zum Schrein vorzuschieben. Dort werfen sie ihren Obolus in einen Kasten und beten zu den Göttern.
Panne bei Probe in Spanien
Eine Panne hat bei der Generalprobe zur traditionellen Silvesterfeier im Zentrum Madrids für Aufregung gesorgt. Wie der Rundfunk am Mittwoch berichtete, waren die zwölf Glockenschläge der berühmten Turmuhr an der Puerta del Sol (Sonnenpforte) im Herzen der spanischen Hauptstadt um Mitternacht kaum zu hören. Ursache sei ein technischer Defekt der Lautsprecheranlage gewesen, hieß es.
Dennoch feierten tausende Menschen bei der Generalprobe einen Tag früher das neue Jahr. Statt der traditionellen zwölf Glückstrauben aßen viele von ihnen Schokolinsen oder Oliven. Reichlich Sekt floss aber trotzdem.
London vor großer Party
Mit einem großen Feuerwerk an der Themse will London das Jahr 2009 begrüßen. Mehr als 700.000 Nachtschwärmer werden dazu in der Neujahrsnacht bei frostigen Temperaturen rund um Big Ben, auf der Westminster Brücke und am Riesenrad "London Eye" erwartet. Wegen der Zeitverschiebung wird das Neue Jahr in Großbritannien eine Stunde später als in Österreich eingeläutet.
Scotland Yard rief die Feiernden dazu auf, ihren Silvesterabend gut zu planen, um nicht von überfüllten Pubs und Restaurants abgewiesen zu werden und später sicher nach Hause zu kommen. Auch mit einer Überbelastung von Handy-Netzen müsse gerechnet werden. Wer am 1. Jänner schon wieder fit ist, kann sich in London ab Mittag die Neujahrsparade anschauen, bei der Bands, Tanzgruppen und Schausteller an Sehenswürdigkeiten vorbeiziehen. (APA/AP/dpa)