Washington  - Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat ihre Ermittlungen zum Unglück der Raumfähre "Columbia" vor knapp sechs Jahren abgeschlossen und will nun die Sicherheit der Astronauten deutlich erhöhen. Der 400-Seiten-Bericht zu dem Unglück, bei dem im Februar 2003 sieben Astronauten ums Leben kamen, wurde am Dienstag vorgelegt. Unter anderem sollen nun Astronauten der ab 2014 geplanten "Orion"-Shuttleflüge bessere Schutzanzüge erhalten.

Die US-Raumfahrtbehörde konnte bei den jahrelangen Ermittlungen nicht eindeutig klären, ob die sieben Astronauten am 1. Februar 2003 aufgrund des plötzlich abfallenden Drucks in der Kabine schon bewusstlos oder sogar tot waren, als das Shuttle auseinanderbrach. In jedem Fall hätten die Sicherheitsgurte, Raumanzüge und Helme der Astronauten nicht so gut funktioniert wie erwartet, hieß es in dem Bericht. So hätten etwa die Anzüge Schwachpunkte beim Wärmeschutz aufgewiesen. Auch sei der Oberkörper der Raumfahrer nicht hinreichend in den Sitzen fixiert gewesen.

Die Schutzanzüge müssen nach den Schlussfolgerungen der US-Raumfahrtbehörde künftig so beschaffen sein, dass sie die Astronauten möglichst umfassend gegen starke Temperaturschwankungen, Chemikalien und Druckveränderungen abschirmen. In kritischen Phasen einer Mission müssen die Raumfahrer diese Ganzkörperanzüge tragen und auch am Oberkörper mit einem Gurt fixiert sein. Darüber hinaus sollen sie vollautomatische Fallschirme erhalten, die sich ohne manuelle Betätigung entfalten.

Die "Columbia" war beim Eintritt in die Erdatmosphäre auseinandergebrochen, nachdem durch einen Fehler am Hitzeschild brennende Luft in den linken Flügel gesogen wurde und die innere Aluminium-Struktur des Shuttles schmolz. Nach dem "Columbia"-Unglück waren die Missionen mit den verbliebenen Shuttles "Discovery", "Atlantis" und "Endeavour" für zwei Jahre ausgesetzt worden.

Nun sind noch acht Missionen zur Raumstation ISS und zum Raumteleskop "Hubble" geplant, bevor die Shuttles nach drei Jahrzehnten ihren Betrieb einstellen. Ab 2014 sollen dann Shuttles der neuen "Orion"-Generation zum Mond und später auch zum Mars fliegen. (APA)