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Das Brandenburger Tor in Berlin, wo wieder Hunderttausende feierten.

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Die Clintons mit Mayor Michael Bloomberg beim Silvestercountdown in New York.

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Hamburg/Wien/Zürich (APA/dpa) - Mit Lichtfontänen, Raketen und ausgelassenen Partys haben Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Jahr 2009 begrüßt. Die Bewohner der Kiribati Inseln im Südpazifik waren um 11.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) die ersten. Danach ließen die Neuseeländer die Sektkorken knallen, die Australier folgten. Um 6.00 Uhr MEZ begrüßten mehr als eine Million Menschen im Herzen New Yorks das neue Jahr. In Wien feierten 650.000 Besucher des 19. Silvesterpfades im Freien.

 

Mit reichlich Sekt und einem riesigen Feuerwerk begrüßten in Berlin Hunderttausende das neue Jahr auf Deutschlands größter Silvesterparty. Zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule trotzten nach Angaben der Veranstalter rund eine Million Feiernde den frostigen Temperaturen. Schon zwei Stunden vor Mitternacht waren wegen des Andrangs die Eingänge zur Festmeile geschlossen worden.

Countdown mit den Clintons

Auch die Schweiz hat das neue Jahr mit Glockengeläut und Raketen begrüßt. Große Feuerwerke gab es traditionsgemäß in Zürich und Basel. In Zürich kamen nach Angaben des Veranstalters rund 170.000 Menschen ans Seebecken, um das Feuerwerk zu sehen - trotz eisiger Kälte und verschneiter und vereister Straßen. In Basel wurde über dem Rhein ein großes Feuerwerk gezündet. Wer kalt hatte, konnte sich mit einem Becher Glühwein aufwärmen. Dieser wurde - wie in vergangenen Jahren - gratis ausgeschenkt.

In New York wurde trotz klirrender Kälte bei heißen Rhythmen gefeiert. Ex-Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary waren zur Stelle, um die leuchtende "Zeitkugel" per Knopfdruck über dem Times Square herabschweben zu lassen. Der mit Schweinwerfern und Spiegeln bestückte Kristallball war in diesem Jahr fast doppelt so groß wie in der Vergangenheit. Er erreichte den Boden traditionell um Punkt Mitternacht.

Für Stimmung auf dem berühmten Platz am New Yorker Broadway sowie im benachbarten Rockefeller Center sorgten Popsänger und Hip-Hop-Künstler: Die Jonas Brüder, Ludacris, Taylor Swift, Parachute und Lionel Richie. Nach Angaben des Wetterdienstes mussten die hartgesottenen Zuschauer für das diesjährige Silvester-Spektakel Minustemperaturen bis zu zehn Grad Celsius unter Null und Windböen von knapp 70 Stundenkilometern hinnehmen.

1,5 Millionen in Sydney

Schon um 14.00 Uhr MEZ hatten Pyrotechniker im Hafen der australischen Stadt Sydney Blitz, Donner und Regen erscheinen lassen und mit ihrem Feuerwerk bei sommerlichen Temperaturen etwa 1,5 Millionen Menschen begeistert. In den verschiedenen Teilen der Welt wurde das neue Jahr je nach Zeitzone früher oder später als in Österreich gefeiert.

Viele arabische Konzertveranstalter sagten als Zeichen ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen ihre für die Silvesternacht geplanten Feiern ab. Der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, sprach am Mittwoch sogar ein offizielles Verbot für Silvesterfeiern aus.

Glocken der Heiligtümer

Unzählige Japaner baten am Neujahrsabend in Tempeln und Schreinen um Glück und Segen für das neue Jahr. Punkt Mitternacht erklangen im ganzen Land 108 Mal die Glocken der Heiligtümer, um die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres zu vertreiben. Mit dem letzten Glockenschlag begann für die Japaner das "Jahr des Ochsen".

In Russland waren mehr als 100.000 Sicherheitskräfte auf den Beinen, um vor allem Angetrunkenen in der eiskalten Nacht auf dem Weg nach Hause zu helfen. In der Moskauer Innenstadt jubelten die Menschen, als von der Uhr am Spasski-Turm des Kremls um Mitternacht zwölf Glockenschläge erklangen.

In Italien standen traditionell zahlreiche Open-Air-Konzerte auf dem Programm. Vom "Pincio"-Hügel im historischen Zentrum Roms stieg um Punkt 0.00 Uhr ein gigantisches Feuerwerk auf. Die Lagunenstadt Venedig begrüßte unter dem Motto "LoVe 2009" das neue Jahr liebevoll mit einem "kollektiven Kuss". Eisige Kälte von minus sieben Grad herrschte in Bulgarien. Bei der großen Party in der Hauptstadt Sofia tanzten sich Tausende zur Musik heimischer Rock- und Pop-Stars warm.

Frankreich erhöhte die Zahl der Polizisten, die in der Silvesternacht für Sicherheit sorgten, um 7.000 auf 35.000. In Paris wurde vor allem auf der Prachtstraße Champs-Elysées gefeiert. Mit einem großen Feuerwerk begrüßte London das Jahr 2009. Mehr als 700.000 Nachtschwärmer sahen rund um Big Ben, auf der Westminster Brücke und am Riesenrad "London Eye" zu.

Kulturhauptstädte

Eine der größten Silvester-Partys sollte in Brasilien steigen. Im hochsommerlichen Rio de Janeiro wurden rund 1,5 Millionen Menschen an der Copacabana erwartet. Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva wollte dagegen auf einer idyllischen Inselgruppe seine Angst vor dem Wasser überwinden. "Wenn ich (beim Tauchen) einen Thunfisch oder einen Delfin sehe, will ich ihn umarmen und küssen und ihm ein frohes neues Jahr wünschen", sagte er.

Die beiden neuen Kulturhauptstädte Europas, Linz und Vilnius, feierten mit großen Festen für die Bevölkerung ihren neuen Status. Linz zündete um Mitternacht eine "Raketensinfonie", Vilnius, die östlichste Kulturhauptstadt seit Einführung des Ehrentitels 1985, ließ in einer Show seine tausendjährige Geschichte aufleuchten. Im Norden Finnlands wurden öffentliche Silvester-Partys unter freiem Himmel wegen Sturmwarnungen abgesagt. Die Schlechtwetterlage halte auch in Schweden bis zum Samstag an, sagten Meteorologen.

Die letzten, die auf der Welt das neue Jahr begrüßen, sind die 217.000 Einwohner der Samoa-Inseln. Dort beginnt 2009 erst zwölf Stunden später als in Mitteleuropa. (APA)