New York / Stuttgart / Linz - Nach vielen Hiobsbotschaften zur Autoindustrie gab es am Wochenende eine ganze Reihe von Nachrichten, die auf ein Licht am (fernen) Ende des Tunnels hoffen lassen: Der Weltmarkt für Automobile werde sich voraussichtlich schneller erholen als bisher erwartet und ab 2010 sogar vor einem nachhaltigen Aufschwung stehen. Davon geht Professor Willi Diez, der Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen, in einer aktuellen Analyse aus, die der Südwest Presse vorliegt. Dem Weltmarkt traut er bis 2015 einen Anstieg um 30 Prozent auf rund 65,5 Millionen Fahrzeuge zu. Das würde "die Einbrüche von 2008/2009 mehr als kompensieren".

Angeschoben werden soll dieser Aufschwung von Verschrottungsprämien, die den Konsumenten zum Kauf neuer, abgasärmerer Autos bewegt. Dies war bereits im Dezember in Frankreich zu beobachten, wo eine Prämie von tausend Euro für die Verschrottung eines mindestens zehn Jahre alten Autos den Neuwagenabsatz ansteigen ließ. Um die Prämie lukrieren zu können, dürfen die Neuwägen maximal 160 Gramm Kohlendioxid CO2 ausstoßen.

Der deutsche Autokonzern Daimler will mit mehr Hybridmodellen und kleineren Benzinmotoren bis 2012 die Klimaschutz-Vorgaben der EU erfüllen. Der CO2-Ausstoß der Flotte von Mercedes und Smart solle so auf 136 bis 138 Gramm pro Kilometer sinken, bestätigte eine Sprecherin.

Auch in Österreich, wo es am 8. Jänner zu einem Autogipfel für die gebeutelte Zulieferindustrie kommen wird, tut sich etwas: Der Mattighofener Motorradhersteller KTM habe bereits ein dreirädiges Elektromobil entwickelt, das in wenigen Jahren im Stadtverkehr eingesetzt werden könnte, berichtet die Rundschau am Sonntag. (APA, Reuters, dpa, DER STANDARD, Printausgabe, 5.1.2009)