Tokio - Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch in Japan für einen drastischen Absatzrückgang in der Automobilindustrie gesorgt. Die Zahl der Neuzulassungen sank im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf rund 3,2 Millionen Autos, den niedrigsten Stand seit 34 Jahren, wie der japanische Autohändlerverband (Jada) am Montag in Tokio mitteilte. Allein im Dezember ging die Zahl der Neuzulassungen demnach um mehr als 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 183.550 Autos zurück - der Dezember war damit der schlimmste Monat, seit Jada 1968 begann, Statistiken zu veröffentlichen.

Die Absatzkrise betrifft alle Hersteller außer Honda. Die Verkäufe von Toyota brachen laut Jada um sieben Prozent ein, die seiner Luxusmarke Lexus sogar um mehr als 25 Prozent. Nissan verkaufte im Vergleich zu 2007 fast sechs Prozent weniger Autos, Mitsubishi fast 22 Prozent und Mazda 5,6 Prozent weniger. Nur Honda verkaufte mehr als sechs Prozent mehr Autos, die Verkaufszahlen von Suzuki und Subaru blieben immerhin stabil. Der Verkauf ausländischer Marken - die ohnehin nur einen Marktanteil von weniger als sieben Prozent haben - sank um mehr als 16 Prozent.

Der Markt in Japan gilt als gesättigt: Die Bevölkerung schrumpft, das Interesse junger Menschen an Autos lässt nach und die Kosten des Unterhalts für ein Fahrzeug sind sehr hoch. Dazu kam im vergangenen Jahr die Finanz- und Wirtschaftskrise. Alle Hersteller in Japan haben in den vergangenen Monaten ihre Gewinnerwartung nach unten korrigiert - Toyota erwartet sogar den ersten Verlust in seiner Geschichte. An der Börse verlor das Unternehmen die Hälfte seines Wertes, Nissan und Mazda verloren sogar fast drei Viertel ihres Börsenwerts.

Experten rechnen damit, dass die Entwicklung anhält: Der Verband der japanischen Autohersteller erwartet einen Rückgang der Verkäufe um weitere 4,4 Prozent in diesem Jahr. (APA/AFP)