Das kollektive Mut-Bussi dürfte den Ausschlag gegeben haben. Als sich die Salzburgerin Alexandra Wallner aufmachte, um in Wien an der Finalrunde zur Kür der "Sekretärin des Jahres" teilzunehmen, organisierten Kollegen eine Bussi-Kolonne.
Ein Kollege, erzählte Wallner Montagabend, stellte sich gleich mehrmals an. Und auch wenn die von ihren Chefs für die heuer zum dritten Mal verliehene Tippsen-Trophäe nominierten Damen fachlich alle gleich qualifiziert waren, konnten sie im emotionalen Bereich mit der Assistentin der Sochor-Geschäftsführer nicht mithalten.
Dafür, dass hier nebenbei die schönsten Klischees von guten Büro- & Firmengeistern bestätigt wurden, können die Kandidatinnen selbst am wenigsten: Es waren fast ausschließlich Männer, die ihre - insgesamt - über 300 Sekretärinnen (o.k., ein Quotenmann war auch dabei) nominiert hatten. Und zumindest die Chefs der Finalistinnen bestätigten, eine gemeinsame größte Angst zu haben: Die Damen könnten - Gott behüte - irgendwann einmal Kinder kriegen wollen. (rott, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.3. 2003)