
Symbolbild der unbemannten Boeing X-45. Die Militäraufträge werden immer wichtiger für Boeing.
Berlin - Der Chef des weltgrößten Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing Co., Philip Condit, prüft einen Zusammenschluss mit dem größten europäischen Rüstungsunternehmen BAE Systems Plc. Der britische Konzern, der auch am Bau des Eurofighters und beim Airbus beteiligt ist, sei "ein potenzieller Partner", sagte Condit der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe) in Berlin. "Wir haben uns mehrere Möglichkeiten in Europa angeschaut. BAe Systems ist weiterhin ein interessanter Kandidat für einen Zusammenschluss."
Nachdem BAe Systems im vergangenen Jahr einen Verlust von über 900 Millionen Euro verbucht hat und der Aktienkurs deutlich gefallen ist, erscheint der Konzern aus US-Perspektive offenbar als günstiger Übernahmekandidat.
Konkurrent Airbus
Nachdem Airbus, von Franzosen und Deutschen dominiert, im Geschäft mit Passagierflugzeugen in einer Liga mit Boeing spielt, konzentriert sich der US-Konzern inzwischen stärker auf seine Rüstungsaktivitäten. Diese Tendenz wurde durch den 11. September bestärkt, der den US-Fluglinien schadete, gleichzeitig aber zum Anstieg der US-Militärausgaben führte.
Inzwischen macht Boeing mehr als die Hälfte seines Umsatzes im Militärgeschäft. BAe wiederum ist schon jetzt der wichtigste europäische Vertragspartner des US-Verteidigungsministeriums. BAe Systems ist bisher noch an Airbus beteiligt, müsste diesen Anteil nach einer Fusion mit Boeing vermutlich aus kartellrechtlichen Gründen abgeben.
(APA/dpa/red)