Bei der Deutschen Telekom mehren sich die skeptischen UMTS-Stimmen. Laut einem vertraulichen Strategiepapier des Konzerns sind moderne Funknetze zur mobilen Datenübertragung, sogenannte WiFis, in den meisten Fällen deutlich leistungsfähiger als die Datenübertragung per UMTS. Dies berichtet die WirtschaftsWoche am Mittwoch vorab. "WiFi-Offensive"

In dem Papier heißt es, 90 Prozent der für UMTS gedachten mobilen Datenfunkanwendungen würden von WiFi besser erfüllt. Deshalb will die Deutsche Telekom auf der CeBIT 2003 eine "WiFi-Offensive" vorstellen.

"Ob nicht eine Kombination der etablierten Mobilfunkstandards (GSM, GPRS) mit WiFi sinnvoller gewesen wäre?"

Das UMTS-Dilemma liege darin, dass genau dort, wo die UMTS-Netze gerade aufgebaut werden, etwa vor Bahnhöfen, Flughäfen, Hotels und Restaurants, WiFi den deutlichen besseren mobilen Internetzugang bieten würde. Lediglich auf der "grünen Wiese" und in Erholungsgebieten sei UMTS überlegen, hieß es in dem internen Papier. Allerdings werden dort derzeit keine UMTS-Netze aufgebaut. Auch die T-Systems-Tochter Detecon stößt ins gleiche Horn: "Immer öfter stellt sich wegen der hohen UMTS-Lizenzkosten die Frage, ob nicht eine Kombination der etablierten Mobilfunkstandards (GSM, GPRS) mit WiFi sinnvoller gewesen wäre", zitiert die WiWo einen Detecon-Report. Die Telekom will nun versuchen, so schnell wie möglich selbst in die neue Technologie zu investieren. Die Überlegungen gehen sogar so weit, auch die öffentlichen Fernsprecher der Telekom mit WiFi-Sendern nachzurüsten.(pte)