Wien/Düsseldorf - Der Düsseldorfer Chemie- und Waschmittelkonzern Henkel setzt trotz der Sparwelle weiter auf qualitativ hochwertige Marken. Bei der Vorlage der Jahresbilanz für 2002 sagte Henkel-Vorstandschef Ulrich Lehner am Mittwoch, das Unternehmen wolle sich mit Produkten wie Persil, Silan oder Fa "bewusst von No-Names und Diskonter-Labeln unterscheiden". Die in Wien ansässige Tochter Henkel CEE hat 2002 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und will auch heuer im Vergleich zum Mutterkonzern überdurchschnittlich stark wachsen.

Zuversicht

Lehner gab sich zuversichtlich, im laufenden Jahr den Umsatz der Henkel-Gruppe um etwa 4 Prozent steigern zu können. Beim betrieblichen Ergebnis rechnet er mit einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Auch beim Jahresüberschuss erwartet der Vorstandschef eine deutliche Steigerung. "Für das Ergebnis je Aktie streben wir eine Verbesserung von knapp zehn Prozent an", sagte der Vorstandschef. Henkel will nach Lehners Worten, vor allem außerhalb Europas stärker als der Markt zu wachsen.

Im vergangenen Jahr verbesserte sich das betriebliche Ergebnis um 10,6 Prozent auf 666 Mio. Euro. Der Umsatz der Henkel-Gruppe erhöhte sich um 2,6 Prozent auf 9,66 Mrd. Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen stieg der Umsatz um 4,5 Prozent. Der Gewinn je Aktie konnte leicht um 0,3 Prozent von 3,05 auf 3,06 Euro verbessert werden.

Rekordergebnis im Osteuropageschäft

Die Henkel Central Eastern Europe (CEE) mit Sitz in Wien, die für Österreich und das Osteuropageschäft zuständige Tochter des deutschen Markenartikelriesen, hat auch 2002 wieder mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und ist stärker gewachsen als der Mutterkonzern. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes zeigte sich der Präsident von Henkel CEE, Friedrich Stara, am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Wien auch für 2003 optimistisch und geht von einem Umsatzwachstum in etwa auf Vorjahresniveau von 8,5 Prozent für das bestehende Geschäft aus. Druck auf die Ergebnisse könnte es jedoch auf Grund des starken Euro ergeben.

Mit 1. Mai 2003 übernimmt Henkel CEE die Gesamtverantwortung für das Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft für Russland. Damit werde Henkel CEE 2003 nicht nur die Umsatzschwelle von 1 Mrd. Euro überspringen, sondern von Österreich aus einen Markt von 332 Mio. Menschen und 7.200 Mitarbeiter steuern. Der zusätzliche Umsatz für Henkel CEE liegt bei 150 Mio. Euro.

High-Tech-Center Wien

Der Standort Wien sei durch das rechtzeitige Engagement in Osteuropa nicht nur abgesichert, sondern wurde in den vergangenen Jahren "zum Kopf des Unternehmens" und einem High-Tech-Center ausgebaut. (APA/dpa)