Wr. Neustadt - Sich bloß zu melden, sei's zu Wort oder für einen Wettkampf, muss nicht ausreichen. Doch kann man davon ausgehen, dass Mirna Jukic und Petra Zahrl ab heute bei der Kurzbahn-Meisterschaft in Wr. Neustadt die erfolgreichste Schwimmerin des Landes untereinander ausmachen werden. Jukic und Zahrl haben je sechs Meldungen abgegeben, schon diesbezüglich kann ihnen und somit ihrem gemeinsamen Verein SC Austria Wien niemand das Wasser reichen. Bei den Herren zeichnet sich ein offener Wettkampf ab, Europarekordler Maxim Podoprigora wird vier Rennen bestreiten, vor allem die Krauler Hannes Kalteis (4 Starts) und Dominik Koll (5) wollen ihm Paroli bieten.

Beckenproblem

Eine Woche nach der Meisterschaft im neuen 25-m-Becken der Wiener Neustädter "Aqua Nova" geht's im Linzer 50-m-Pool bei einem eigens angesetzten Meeting schon um Limits für die WM (Juli, Barcelona). Die Umstellung sollte für Schwimmer, die sich in Form befinden, kein Problem darstellen, sie ist nicht so groß, wie man glauben möchte. Wer auf der Kurzbahn schnelle Wenden hinlegt, dem gelingen sie im Normalfall auch auf der Langbahn, nur halt nicht so oft, was aber am Becken und nicht am Schwimmer liegt.

Urlauber unerwünscht

Tatsächlich haben sich einige Trainer den Linzer Wettkampf gewünscht. Sie erhoffen sich Vorteile, weil ein frühes Limit den Druck in der WM-Vorbereitung nimmt und einen neuen Formaufbau ermöglicht. Auch werden, je näher die WM rückt, die Hürden höher, weil die Limitzeiten niedriger werden. So soll verhindert werden, dass "Urlauber" nach Barcelona fahren, die sich just bei der WM außer Form präsentieren. Der Nachteil des Linzer Wettkampfs besteht darin, dass sich die Konkurrenz in Grenzen halten wird. Wenn, Hausnummer, über 100-m-Brust nur eine oder einer die Norm erfüllen will, dann wird er ganz allein unterwegs sein, das motiviert nicht wirklich.

Die Wiener Neustädter "Aqua Nova" heißt nicht nur so. Ihr Grander-Wasser, benannt nach seinem Entdecker Johann Grander, stammt aus einem Tiroler Kupferbergwerk. Es hat keine chemischen Zusätze, soll speziell beleben und die Haut quasi pflegen. Als wäre Schwimmen allein nicht gesund genug. (DER STANDARD, Printausgabe, Donnerstag, 6. März 2003, Fritz Neumann)