Remlimgen - Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will das einsturzgefährdete Atommülllager Asse mit Beton stabilisieren. Nach Angaben von BfS-Präsident Wolfram König werden alte Pläne zur Flutung der Grube mit Salzlauge nicht weiter verfolgt. "Alle Arbeiten an dem Flutungskonzept sind gestoppt", sagte König am Montag bei der Eröffnung einer Infostelle an dem Bergwerk in Remlingen bei Wolfenbüttel. Allenfalls zur Gefahrenabwehr komme eine Flutung noch in Betracht.

Nach Angaben von König soll das Atommülllager möglichst schnell durch Injektionen mit Beton gegen Einsturz gesichert werden. Der Spezialbeton solle in alte bereits wieder gefüllte Abbaukammern gespritzt werden, in denen noch Hohlräume verblieben seien, sagte er. Durch die Stabilisierung wolle man Zeit gewinnen, um das beste Konzept für eine geordnete Schließung des Bergwerkes zu erarbeiten. Dabei werde auch geprüft, die in dem Bergwerk deponierten radioaktiven Abfälle zurückzuholen. Allerdings müsse sich aus einer Rückholung ein Sicherheitsgewinn ergeben, betonte König.

Das Strahlenschutzamt hat zum Jahreswechsel die Verantwortung für das Atommülllager übernommen. Das ehemalige Salzbergwerk wurde zuvor vom Helmholtz Zentrum im Auftrag des deutschen Forschungsministeriums als sogenanntes Versuchsendlager betrieben. In dem Bergwerk wurden von 1967 bis 1978 mehr als 126.000 Fässer mit Atommüll eingelagert. Ein Planfeststellungsverfahren für die Errichtung eines Endlagers in der Grube wurde nie durchgeführt. (APA/AP)