Netanya/Berlin - Israelische Sportler geraten wegen der Militär-Offensive ihres Landes im Gaza-Streifen bei ihren Einsätzen im Ausland unter Druck. Eine Protestgruppe in Neuseeland forderte den Rückzug der Tennisspielerin Shahar Peer vom Turnier in Auckland, die 21-Jährige erhielt persönlichen Schutz und erreichte am Mittwoch das Viertelfinale. Angefeindet wurden die Basketballer von Bnei Hasharon beim Europacup-Match beim türkischen Club Turk Telekom. Nach anti-israelischen Parolen in der Atatürk-Arena in Ankara flüchteten die Gäste aus Angst vor Ausschreitungen vor Spielbeginn in die Umkleidekabine. Die Partie wurde abgesagt.

Peer reagierte mit Unverständnis auf den Protest. "Ich habe mit dem Ganzen nichts zu tun. Ich bin hierhergekommen, um Tennis zu spielen und das werde ich weiterhin tun."

Der Israelische Fußballverband (IFA) hat alle Spiele vom kommenden Wochenende abgesagt. Ein IFA-Sprecher erklärte, es sei falsch, Fußball zu spielen, wenn Bewohner des südlichen Israel unter Raketenbeschuss litten.

Abgesehen davon spürt der deutsche Fußball-Trainer Lothar Matthäus in Israel noch keine Auswirkungen des Konflikts. Spieler seines Vereins Maccabi Netanya müssen aber jeden Tag mit der Einberufung in die Armee rechnen. Sieben von ihnen absolvieren parallel zum Training ihr erstes oder zweites Ausbildungsjahr im Heer.

"Die Situation ist nicht angenehm, aber wird im Ausland ein bisschen falsch aufgenommen", sagte Matthäus in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch. Er mache sich derzeit viele Gedanken bei den Bildern, die im Fernsehen und in den Zeitungen gezeigt werden, sagte Matthäus. "Man verschließt nicht die Augen und hofft, dass der Konflikt schnell zu einem Ende kommt."  (APA/dpa)